Rennbericht Lausitz Juli 2004 (Fortsetzung)

Aber von Anfang an:

Nach Oschersleben musste der M3 auf die Richtbank. Es dauerte 14 Tage bis wir ihn dort abholen konnten, da allein der Richtsatz eine Woche auf sich warten ließ. In der heimischen Werkstatt wurde gedengelt, gebohrt geschweißt und genietet was das Zeug hielt. Es mussten neue Kotflügel, Stirnwand, Lampenfassungen und ein Radlauf eingepasst worden. Die Motorhaube wurde mit GFK Matten geflickt, Kühler neu, Ölkühler neu, Dash Anschlüsse am Motor anbringen, Stirnräder, Querlenker und Spurstange erneuern .... Keine Langeweile

Eine Woche vor der Abfahrt in die Lausitz konnte der Motor das erste Mal gestartet werden. Die leise Hoffnung "nur" die Servopumpe würde klonkern wurde bald enttäuscht. Es waren die Kurbelwellenlager. Der Motor musste also raus. Aber welchen einbauen ? Diesen neu lagern würde zu lange dauern, also den Ersatz - Ersatzmotor. Der hatte aber noch kaputte Ventilsitze...

Unser "Haustuner" KK Automobile reparierte den Motor und wir konnten ihn am Mittwoch, zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn abholen, abends ab 20 Uhr begann der Einbau. In Schichtarbeit wurde geschraubt.
Winz, Schwani und ich bauten wie die Weltmeister. Mattin informierte sich (beruflich nach Brandenburg verbannt) über den Stand der Dinge, wir wiederum wo er welche Schrauben vom Motorausbau deponiert hatte ....

Am Donnerstag besorgten wir die letzten fehlenden Teile und bauten Getriebe und Elektronik zusammen. Spontan hilft Schwani bei der Arbeit. Der Motor lief erst gar nicht, dann stotterte er nur rum. Steuergerät, falsch verkabelt, Sensor defekt ???

Mit viel Zuversicht haben wir trotzdem alles aufgeladen. Schwani fuhr um 12 Uhr nachts nach hause, 10 Minuten später kommt Winz an und wir starten gen Osten. Autobahn A13, wir treffen Matti und besprechen den Ablauf bei einer Tasse Kaffee.

Am Lausitzring angekommen, 5 Stunden vor Veranstaltungsbeginn, Achsvermessung, Fehlersuche, das Schrauben wird langsam hektischer,
"der läuft nur auf 4 Pötten",
"das muss doch da dran",
"war der Stecker vorher auch unbelegt ?"
Aufruf vom Streckensprecher:
"Divinol Cup, Fahrer Vorziehen zu ersten Training",
wir richten noch die Haube aus, Reifen drauf, ablassen, starten - Er läuft !!!

Die Trainingssitzungen gehen wir noch etwas ruhig an. Abstimmungsarbeit, kleine Reparaturen, aber der Wagen ist fitt fürs Rennen.

Im ersten Rennen läuft´s noch nicht so doll. Der Wagen verhält sich unruhig, die Kurvengeschwindigkeiten sind zu niedrig und vor allem: Es fehlt Leistung ! Zu allem sprudelt Öl aus dem Entlüftungsbehälter auf den Auspuff. Die Boxencrew zeigt mir "IN". Ich gehorche widerwillig. Ein Blick unter die Haube, ein paar Handgriffe und es kann weitergehen. Mehr als Platz 4 ist aber nicht zu holen.

Im zweiten Rennen, mit einem besseren Reifensatz und anderer Fahrwerksabstimmung klappt es deutlich besser. Die Verfolger hängen mir bei der Zieldurchfahrt mit etwa 2 Sekunden Verspätung im Nacken. Platz zwei geschafft. Platz 4 in der Gesamtwertung gehalten und weiterhin Erster in der Klasse Fünf (Gr. H bis 3 Liter).

Ohne die massive Hilfe von Mattin, Winz und Schwani währe hier nix gegangen. Motorsport ist Teamsport !!!

Vielen Dank auch an die KK Truppe. Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben sie ordentlich zugepackt.

 

 
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