Rennbericht: 7. Divinol-Cup-Weekend 2004   ZURÜCK

Rennen 1

09.10.04, Hockenheim
Reifenpoker auf dem Grand Prix Kurs

Die 15. Saison des deutschen Divinol-Tourenwagen-Cups bot mit ihren Cup-DM-, der cargraphic-Hockenheim-Cup-Wertungen und dem ersten Lauf zum Winterpokal 04/05 auf dem Grand Prix Kurs von Hockenheim erneut Automobilsport der Extraklasse. Es erstaunte die Experten, Fans und Zuschauer wie es den Aktiven immer wieder gelingt einen Auftritt abzuliefern, der nach den Superrennen von Zolder, Oschersleben, Eurospeedway-Lausitzring und dem Sommerrennen von Hockenheim erneut als Hit bezeichnet werden durfte.
Auch das Wetter spielte in Hockenheim mit. Zumindest am Renntag.
Leichter Regen vor dem 1. Rennen beunruhigte die Teams und Fahrer nicht wirklich. Man rechnete mit weiteren Schauern. Die aber blieben zum Glück aus. Trotzdem wurde das Rennen zum absoluten Reifenpoker. Bis zum Rennstart trocknete die Strecke weitgehend wieder ab.
Die Regenwahl aber wurden für viele Fahrer trotzdem zum Zünglein an der Waage.

2.03.278 bei Regen reichte für die Auftakt-Pole

Das Training auf Regennasser Bahn spülte die GT2-Piloten Elmar Grimm und Robert Wallenborn auf die Pole der Rennen 1 und 2. Aber nicht nur diese beiden Gaststarter schienen Regen zu lieben. In den Klassen nutzten Theo Herlitschka, Stefan Rekopf, Martin Zondler, Peter Nickel, Jens Hildebrand, Alois Grieser und Lothar Moll das "Petrusgeschenk" geschickt für "ihre" persönliche Klassenpole zum ersten Rennen aus. Für das 2. Rennen gelang es Jan Frommhold, Jaromir Jiric (MC), und Manfred Oesting in Ihren Klassen ebenfalls auf Pole zu fahren.
Das es ganz vorn hätte anders aussehen können wenn, ja wenn dem Divinol-Cup-Routinier Michael Düchting nicht ein Differentialschaden aus dem Wettbewerb geworfen hätte, wurde einigen heimlichen Beobachtern unter den Wettbewerbern Donnerstags klar. Der Donkervoortimporteur wurde Tags zuvor im freien Training von den Wettbewerbern mit Traumzeiten "erwischt".

6. Gesamtsieg für Chaouki Chikhani

Hochstimmung zu Beginn eines heißen Herbstes im Divinol-Cup auf dem Grand Prix Kurs in Hockenheim. Über 50 Nennungen und 44 qualifizierte Fahrer zum ersten Rennlauf zeigen deutlich das der Divinol-Cup das bietet was die Aktiven wollen. Polemann Elmar Grimm schoss vor Klaus Horn, Chaouki Chikhani, Stefan Rekopf, Dok Henry Nielebock und Manfred Forster(CH) in Führung. Wer auf Regenreifen gesetzt hatte konnte zunächst triumphieren. In Rund 2 fand Chaouki Chikhani den Weg vorbei an Klaus Horn. Dok Henry schnappte sich Stefan Rekopf. Manfred Forster rückte ebenfalls auf. In Runde 3 setzte sich "CC" Chikhani dann auf der Zielgeraden neben Klaus Horn und ging in Führung. "Da! Jetzt macht er es. Und er schafft es", so Streckensprecher Lambert euphorisch. Horn rauschte zum Reifenwechsel an die Box. "Es ging zu dem Zeitpunkt mit Regenreifen bei unseren Autos schon nichts mehr", so ein leicht gereizter Klaus Horn später im Fahrerlager. Nach dem Reifenwechsel fing sich der Landauer aber wieder. "CC" enteilte dem Feld als könne nur er an diesem Tag über das Wasser gehen. Pierre v. Mentlen (CH) rollte an die Box. Auch der Mann der zusammen mit Klaus Horn auf den Titel hinarbeitete, Ex-Gewichtheber Mirko Lubner (H-2L-Opel) verlor im Regen immer mehr an Boden. Am Ende lieferten sich Dok Nielebock und Manfred Forster noch einen sehenswerten Fight. Der Dok setzte sich durch. Aber den "King" der Klasse 7, Theo Herlitschka konnte er am Ende denn doch nicht mehr von Gesamtrang 4 verdrängen.

Klassenkampf ungebrochen

In den Klassen gab es folgendes Bild. Die 3 Musketiere in der Klasse 1, Pape, Wintergerst und Moll dominierten einmal mehr klar. Bei den Zweiern hatte Alois Grieser die Nase klar vor den Kollegen Ludzinski und Frommhold. "Das wurde auch mal wieder Zeit", so der sympathische Bayer. In der Kl.3 setzte sich der in Monaco lebende Jaromir Jiric klar gegen Peter Nickel und Helmut Schilles durch. Dahinter leicht abgeschlagen Skodapilot Frantisek Dosek aus Prag. Ein sehr knapper Zieleinlauf auch in der Kl.4. 0,54sec reichten Manfred Oesting für den Sieg über Teamboss Jens Smollich. "Endlich mal wieder ein angemessener Lohn für unser Team", so Kl.5-Sieger Bernd Kleeschulte. Er ließ Martin Zondler und den neuen Dauergast auf dem Klassentreppchen Antonis Wossos aus Athen hinter sich. Dahinter Noll, Rugieri und Reichel. Die knappste Entscheidung des Wochenendes bescherten Jo Kreuer und Stefan Rekopf den Racefans. Knappe 0,3sec trennten beide Piloten im Ziel. Und Kl.7? Herlitschka vor Exchampion Sickinger und Deligiannis. Letzterer kommt mit seinem E46 immer übrigens besser in Fahrt.


Rennen 2

61. Gesamtsieg für Rolf Rummel

Das 2 Rennen wurde nach längerer Abstinenz zur sicheren Beute für Rolf Rummel. Den Start auf trockenem Asphalt gewann Robert Wallenborn. Chaouki Chikhani, beflügelt durch seinen vorausgegangenen Gesamtsieg, übernahm aber bereits aus der 3. Startreihe kommend in der ersten Runde die Führung. Klaus Horn folgte dem Libanesen wie ein Schatten. Dahinter lauerten Rummel, Grimm, Wallenborn, Kl.7-Frontrunner Herlitschka, Rekopf, Sickinger und Dok Nielebock. In Runde 3 fehlte Chikhani. Später wird CC von einem plötzlichen Schlag im Heck gepaart mit abruptem Leistungsverlust berichten. Einer seiner 2 Lader war explodiert. Nun führte Horn vor Grimm, Rummel und Wallenborn. Zwei Runden Später dann das nächste Desaster. Elmar Grimm flog in der Links nach der Sachskurve urplötzlich ab. "Keine Vorwarnung. Nichts. Irgendwas muss hinten rechts gebrochen sein. Ich war nur noch Passagier". so der Münsteraner. Gefightet wurde im gesamten Feld nach Herzenslust. Manfred Forster rang Dok Nielebock nieder. V. Mentlen macht sich ebenfalls an den Dok heran. Aber der Schweizer fiel nach 2 Runden wieder etwas zurück. Klassenübergreifend geheizt wurde über die volle Distanz in der Gruppe Deligiannis, Nickel, Kleeschulte, Wossos. Mehrfach wechseln dort die Positionen. Alle 4 richtiger Racer die die Fans begeisterten. Rüdiger Noll, hier nicht auf seinem Wahnsinns-Audi-V8 unterwegs, musste seinen 190E im Motodrom mit riesiger Rauchwolke neben die Strecke pilotieren. Aber damit nicht genug. 2 Runden Vor Schluss fehlt plötzlich auch Klaus Horn. Den Sieg vor Augen fing sein GT2 vor der Einfahrt ins Motodrom plötzlich Feuer. "Ich habe Riesenglück gehabt das der Wagen nicht total abgefackelt ist", so ein sichtlichgeschockter Horn später im Fahrerlager. Seine Förderer von cargraphic-racing-Landau versuchten ihn zu beruhigen. Das schwarzweiß karierte Tuch senkte sich am Ende für Sieger Rolf Rummel. Zum 61. Mal gewann der Routinier einen Lauf zum Divinol-Cup genau an jenem Tag an dem Michael Schumacher in Japan seine 61. Pole in der F1 an Land zog. Hinter Rummel fuhren Robert Wallenhorst und der Schweizer Manfred Forster aufs Treppchen. Forster und sein Camaro waren es die in Hockenheim den größten Zulauf der Rennfans registrieren durften. Der Eidgenosse brachte eine neue Farbe ins Divinol-Cup-Geschehen. Und das mit großem Erfolg. Dahinter waren es Dok Nielebock, Theo Herlitschka und ein gut aufgelegter Pierre von Mentlen (CH) die leicht abgeschlagen aber verbissen fightend über den Zielstrich schossen.

Klasse Fights in den Klassen

In den Klassen dominierten, beginnen wir mit den Kl.1-Jungs, einmal mehr die "Rivalen der Rennbahn" Lothar Moll und Henning Pape. Roy Wunderlich gewann wie schon oft N-2L. Den Schritt hin zur Tabellenführung sicherte sich Mirko Lubner mit einem Sieg in der H-2L über den Monegassen Jaromir Jiric und seinen Landsmann Peter Nickel. Martin Zondler verwies Antonis Wossos und Bernd Kleeschulte auf die Plätze. Manfred Oesting gelang der 2. Klassensieg gegen Beat Kolb (CH) und Christoph Langer. Stefan Rekopf hielt Jo Kreuer hinter sich und Theo Herlitschka gelang es auch beim 2. Rennen Erich Sickinger und Ioannis Deligiannis auf Distanz zu halten.

Mirko Lubner nun vor Klaus Horn

In der Divinol-Cup-Tabelle konnte Mirko Lubner die Führung von Klaus Horn übernehmen. "Man weiß ja nie was da noch kommt", so der Mann aus Hoyerswerda. Ich denke immer wieder mit Grauen an jene Rennen zurück die mir durch ein entsprechen unglückliches Resultat den erarbeiteten Vorsprung wieder genommen haben. Aber heute wird die Tabellenführung erst mal ordentlich gefeiert. Glückwunsch. Recht hat er.
Und noch ein Zitat. Auf die Frage wie es gelaufen sei antwortet der 6. der Gr.H-2L Walter Pfenning. Zwei Zieleinläufe und das ohne große Anreise beim Heimrennen - "s' hat wieder mal viel Spaß gemacht". Der Golf ist heil. Die Heimreise kurz. Walter Pfenning ist ein Mann der den Divinol-Cup kennt wie kaum ein 2. Er war schon in der allerersten Saison dabei.

Es bleibt spannend im Divinol-Cup.
Noch ist lange nicht sicher wer den Cup und den cargrapic-Divinol-Hockenheim-Cup 2004 gewinnen wird. Und dann ist da noch der Winter-Cup 2004-2005. Auch da wird ja bereits gepunktet.

HTS   ZURÜCK