9. + 10. Lauf zum Divinol-Tourenwagen-Cup + EM in Zandvoort

Doppelsieg für Klaus Horn

Cargaraphic-Pilot Klaus Horn holte in Zandvoort einen weiteren Doppelsieg im Divinol-Tourenwagen-Cup. Den 12. und 13. in nicht ganz 12 Monaten. Der Mann der nicht als Schüler im Kartsport, sondern mit Vater Haralds Hilfe im Seifen-kistenrennsport begann, ist momentan einfach nicht zu schlagen. „Der hätte auch als Profi in der FIA-GT-EM eine Chance“, so einer der historischen Formel-1-Fahrer die Klaus Horn in Zandvoort zusahen. Übrigens – Klaus Horn hatte selbst bereits mit der Formel-1 zu tun. Bei ATS arbeitete er an den F1- Rennwagen von Hans Stuck und Manfred Winkelhock. Im Divinol-Cup begnügt sich der Automobil-kaufmann aus Landau nicht nur mit dem Siegen. Auch etliche Pole’s und schnellste Runden kassierte Horn bereits auf seinem Team Cargraphic-Porsche.

Dr. Gerold tritt zurück

Nach über 25 Jahren Automobilsport tritt der Ohlstädter Promizahnarzt Dr. Josef Gerold vom aktiven Automobilsport zurück. Der Unfall am vergangenen Wochen-ende in Zandvoort „sei nicht der ausschlaggebende Grund dafür“, so Dr. Gerold, jener Mann der bereits in den DTM-Gründerjahren mit dabei war. Zukünftig will sich der „DOK“, wie ihn die vielen Fans und Freunde liebevoll nennen, vermehrt dem Ausbau seiner bekannten VW-Käfersammlung sowie seiner umfangreichen Modelautosammlung widmen. Ein VW-Divinol-Cup- Kollege meinte in Zandvoort allerdings „Diesen abrupten Entzug schafft der Josef nicht. der kommt noch mal wieder um mit einem Sieg abzutreten“. Warten wir es einfach mal ab.

Erste Pole für Donki-Düchting

Michael Düchting gelang es in Zandvoort erstmals von der Pole 5 Runden lang die gute „Nordseeführungsluft“ zu schnuppern. „Diese Luft ist mir sehr gut bekom-men“, strahlte der Paderborner Importeur des Niederländischen Donkervoort-Audis mit TT-Power nach dem Rennen.

Donkervoort feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. Man baute bisher knapp 1000 Edel-Superseven auf. „Kit-Cars bauen wir nicht“, so der Boss Joop Donkervoort. Man will keinen Automobilmurks unter die Leute bringen, war zu hören. Recht haben die Leute um den Konstrukteur aus Holland. Man baut sich ja schließlich auch seinen Bentley nicht daheim in der Garage zusammen.

Frommhold Halbzeitmeister

Jan Frommhold (Borna) ist bei Halbzeitmeister im Divinol-Cup 2003.  Auch in der EM-Tabelle des Divinol-Tourenwagen-Cups liegt der junge Strahlemann ganz vorn. Verfolger sind in beiden Wertungen die Opel- bzw. Fiatdriver Sven Fisch und Divinol-Cup-Champion Erich Sickinger und Lothar Moll. Trotzdem erwächst dem erfahren Familienteam aus dem Sächsischen Borna mit Jochen Tissen auf einem Opel Astra vom Igelteam ein neuer Gegner. „Unser Tief im Team ist hoffentlich langsam vorbei“, so Igel-Teamboss Franz Josef Fischer in Zandvoort. Der Mann hat mit Manfred Daners ja bereits einmal einen Meister gemacht. Kann er das mittelfristig mit Jochen Thissen wiederholen?

Düchting schnuppert Führungsluft

Cargaraphic-Pilot Klaus Horn (Porsche 993 GT2) konnte es im ersten Training nicht verhindern von der Spitze verdrängt zu werden. Der immer stärker werdende Michael Düchting, Deutscher Importeur der niederländischen Firma Donkervoort, rauschte hauchdünn vor Horn auf Pole. „Die leichten Donkis scheinen für Zandvoort maßgeschneidert zu sein“, so Horn kopfschüttelnd. „Aber beunruhigen tut mich das nicht“, fügt er humorvoll hinzu. Die vergleichsweise bescheidenen 320 Audi-TT-PS reichten Düchting aus, um vom Start weg in Führung zu schießen. Dahinter Klaus Horn, Klaus Schneider, Daniel Schrey und die furios nachdrängenden Dirk Torwesten, Rüdiger Noll und Dr. Josef Gerold. „Ich spürte nach der Tarzankurve was sich da zusammenbraute und ging vorsichtshalber mal kurz vom Gas“, so AudiDonki-Ass Stefan Rehkopf. Dirk Torwesten setzte sich in der 3. Kurve nach dem start neben Schreys postgelben 935er. Beide berührten sich offensichtlich leicht und flogen ab. Torwesten rutschte rückwärts direkt vor den heranbremsenden Dr. Gerold. Trotz der Vollbremsung konnte Mirko Lubner nicht mehr ausweichen und schoss ohne Chance aus dem toten Winkel kommend in den Gerold-VW hinein. Vier platte Autos, Rennabbruch und Neustart. Wieder gelang es Düchting seinen „AudiDonki“ in Führung zu katapultieren. Erst nach 5 Runden fand Klaus Horn in seinem 993 GT2 vor der Tarzankurve den Weg an Michael Düchting vorbei. Düchting blieb aber an Horn dran. Nur 1 Sec. trennten beide im Ziel. „Wir waren uns schon vor dem Rennen einig keinesfalls Hara-kiriaktionen gegeneinander zu starten“, so Sieger Klaus Horn nach dem Rennen. Dahinter wie auf der Perlenschnur der Klaus Schneider, Stefan Rehkopf, Theo Herlitschka, Sven Fisch und Sepp Melkus. Der Dresdener würde sich sicher auf einem stärkeren Boliden auch gut zurecht finden. Die kleine Klasse holte sich Henning Pape vor Dauersieger Lothar Moll. „N’ Astra hat mich lange aufgehalten“, grollte der Mann vom Rhein. „Sonst hätte ich mir den Polo noch zu Brust nehmen können“, fügte Moll trotzdem zufrieden hinzu. Jan Frommhold gewann erneut die Klasse N-2L. Damit behielt er mit 39,22P vor Sven Fisch (38,64P) und Lothar Moll (38,15P) die Tabellenführung im Divinol-Cup. Auch die EM-Tabelle führt Jan Frommhold (16,75P) nun alleine an.

Dr. Gerold verkündete im Rahmen der Siegerehrung für alle überraschend nach über 20 Jahren seinen Rücktritt vom aktiven Automobilsport. Allein den Fans und Freunden des „DOK’s“, wie er liebevoll genannt wird, fehlt der Glaube. „Der Doktor“, so ein VW-Pilot „kommt noch mal wieder und wird seine Karriere mit einem Klassendoppelsieg im Divinol-Tourenwagen-Cup beenden, glaubt es mir“. Warten wir es ab.

Den Start des 2. Laufes entschied Porschepilot Klaus Horn gegen Michael Düch-ting für sich. Im Kampf Düchting kontra Schneider und Schrey blieben Düchting und Schneider auf der Strecke. Am Ende holte Klaus Horn seinen 12. und 13. Divi-nol-Cup-Gesamtsieg diesmal vor Daniel Schrey, Stefan Rehkopf, Theo Herlitschka, Rüdiger Noll, Johannes Kreuer und dem amtierenden Divinol-EM-Champion Bernd Kleeschulte. Klassensiege holten die Lothar Moll, Jochen Thissen, der amtierende Champion Erich Sickinger, Jürgen Falk und Jens Smollich.    

Portrait: - Einer von uns - Klaus Horn

Cargraphic dürfte mit der Auswahl seines Fahrers zufrieden sein. Man unterstützt Klaus Horn im Automobilsport seit Jahren. Und die Erfolge geben dem Sponsor Recht. Im August 2002 stieg der Kfz-Kaufmann in den Divinol-Cup ein. Platz 2 im ersten Rennen und danach gab es nur noch Gesamtsiege. Eine Bilanz die sich sehen lassen kann. „An das Siegen könnte ich mich glatt gewöhnen“, so der junge Unternehmer aus Landau in der Pfalz strahlend. Klaus Horn gewann alle Rennen aus einer gewissen Reserve heraus. Seine Stärke ist es, das er nie mit der Brechstange fährt. Gerade mal 42 Jahre alt bedeutet, das von diesem Fahrer noch einiges zu erwarten ist. Bereits Horn sen. betrieb Motorsport. Mit 18 Jahren begann Klaus dann Motorradrennen zu fahren. Als Mechaniker arbeitete er bei dem legendären Lamborghini Tuner Gustav Hoecker in Landau. Dort schraubte er auch eine Saison lang an Michael Schumachers 1. Formel-König Meisterschaftswagen. Als Chef im eigenen Unternehmen eilte Klaus Horn später auf verschiedenen Porsche GT-Fahrzeugen von Erfolg zu Erfolg. Rennen in Daytona, Sebring oder Laguna Seca wurden mit großem Erfolg bestritten. Siege in Europa auf der Langstrecke, in der FIA-GT oder im Porsche-Cup bzw. der GTP-Serie rundeten in der Vergangenheit das Erfolgsbild ab. Auch mit der Formel-1 hatte Klaus Horn kurz zu tun. Bei ATS in Bad Dürkheim schraubte er als Mechaniker an Hans Stucks F1-Monoposto. 2002 gewann der Landauer im Divinol-Cup nahezu alles was er anpackte. Es ist anzunehmen dass die Siegesserie im Divinol-Cup-2003 anhalten wird. Tuner Freisinger und Schmirler haben offensichtlich gute Saisonvorarbeit geleistet. Doppelpole und den Saisonauftaktsieg ließ sich Klaus Horn schon mal notieren. Sein Förderer Thomas Schnarr war begeistert. Siegen scheint dem ewig strahlenden Pfälzer durchaus zu gefallen. „Ich hoffe das es auch weiterhinerfolgreich laufen wird“, so Klaus Horn bei der Siegerehrung in Zandvoort  dort holte er die Gesamtsiege 12 und 13 im Divinol-Cup.                   HTS

Klaus Horn und Promoter Gerd Hoffmann