14.+15. Juni - Sachsenring
14. deutschen Divinol-Cup 2003
Wer hat Angst vorm weißen Riesen
Cargaraphic-Pilot Klaus Horn
brachte es am Sachsenring auf den Punkt. „Diese tolle Strecke nicht gefahren zu
haben ist ein echtes Versäumnis für einen Automobilsportler.“
Rennen mit bis zu 300.000
Zuschauern hat es hier bereits zu DDR-Zeiten gegeben. Unwahrscheinlich oder?
Und heute dürfen am Sachsenring nur noch 3 Veranstaltungen pro Saison
ausgetragen werden. Ein Unding für eine so geschichtsträchtige Anlage.
Pole
für Schrey
Klaus Horn, jener Mann aus dem
Pfälzischen Landau der als Schüler unter Leitung seines Vaters Harald nicht
Kart sondern Seifenkistenrennen bestritt, gestaltete das 4. Divinolweekend denn
auch zu seinem „Event“. Sein 3,8L Porsche 993 GT2 war unter Leitung von Senior
Horn einmal mehr, bestens vorbereitet. Und so stellte sich auch der Erfolg hier
wieder ein. Eine Pole, 2 Klassensiege und die Gesamtsiege 10 und 11 für Klaus
Horn in der Serie sowie zusätzlich eine schnellste Runde ist ein nur schwer zu
überbietendes Wochenendergebnis im Divinol-Tourenwagen-Cup. Am Sachsenring
zeigten die Gegner aber, das man in der großen Hubraumklasse nicht gewillt ist,
Klaus Horn und seinem weißen 993 GT2-Riesen das Feld zukünftig kampflos zu
überlassen. Die Gegner schauen dem Topteam aus der Pfalz genau auf die Finger.
Was für Reifen werden dort gefahren? Welche Motorausbaustufe haben die
schnellen „Hörner“ im Einsatz? Was holen die Jungs aus der Pfalz ansonsten noch
aus der Trickkiste?
Superstart
von Rummel
Am Start musste sich Polemann
Daniel Schrey von Divinol-Cup-König Rolf Rummel klar geschlagen geben. Rummel
schoss aus der 2. Startreihe in Führung als hätten die Gegner versehentlich
einige Pferde daheim gelassen. Als 3. des anfänglichen Führungsquartetts
Rummel, Horn, Schrey, Düchting gelang es Daniel Schrey am ende noch die
schnellste Runde zu fahren und einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern.
„Rolf verlor vor mir viel Öl. Meine Scheibe war völlig verschmiert. Dazu fehlte
mir schlicht und ergreifend erheblich Motor-leistung um Rolf mit Aussicht auf
Erfolg angreifen zu können, “ so Schrey nach dem Rennen leicht verbittert. Ich
hoffe dass mein neues Auto und der neue Motor endlich mal fertig werden. Also
Freunde des schnellen Westfalen. Ihr habt es gehört. Packt zu das euer Daniel
bald wieder den richtigen „Düsentrieb“ zum Siegen unter den Hintern hat.
Cool
sehen gibt Gelassenheit
Die Teamkollegen Ansgar Maßmann
und Torsten Imhoff blieben im 2. Team-Schrey-935 ebenfalls vom Pech verfolgt.
Besonders TTS-Chef Maßmann nahm es cool. Er ließ ne’ Runde Eis springen und gab
sich ansonsten nicht allzu unzufrieden. Sein Motor hatte schaden genommen.
„Mir hat ein Metallteil den
Ölkühler beschädigt“, so Divinol-Cup-König Rolf Rummel schulternzuckend. „Sonst
hätte ich den Rolf sicher kaum packen können“, fügte Klaus Horn hinzu. Michael
Düchting auf seinem gut 300 PS starken „DonkerAudi“ D8 Sport-R wurde beim
Überrunden noch ganz kräftig in Bedrängnis gebracht. Dadurch gelang es Dirk
Torwesten als 4. vor Düchting ins Ziel zu kommen.
Pape
will es wissen
In den Klassen lieferten sich
Lothar Moll (Fiat Uno) und Henning Pape (VW Polo) über die volle Distanz einen
der packendsten Fights des Wochenendes. „Ich muss mal bei VW nachhaken, ob es
da in Richtung Gewicht für meinem Polo noch was aus der technischen Trickkiste
gibt“, so Pape nachdenklich. „Sonst kann ich Lothar nicht packen“. Jan
Frommhold gewann absolut überlegen gegen die N-2L-Kollegen Grieser, Widmann,
Thissen und Heilemann. Extrem packend auch der H-2L-Opelfight von Champion
Erich Sickinger gegen Herausforderer Sven Fisch. Mit meinem Golf habe ich da
keine Chance, “ so Routinier Pfenning. Aber er, ein echter Racer vom Scheitel
bis zur Sohle will einfach schöne Strecken fahren.
Auf
die Strecke kommt es mir an
„Und genau das bietet mir der Divinol-Cup“, so der Viernheimer
zufrieden. Der Kampf Jens gegen Jens endete in der Klasse N-2,5L für
Hildenbrand. Kollege Smollich verwachste etwas, hielt sich aber Roy Wunderlich
noch knapp vom Hals. In der Klasse H-3L setzte sich Dr. Gerold gegen den
Lokalhelden Sepp Melkus und EM-Sieger Bernd Kleeschulte dank neuer
Flügeltechnik gekonnt durch. „Wenn ich nur mal zur Abstimmung irgendwo in einen
Windkanal könnte“, so der Doktor. Dann, dessen ist sich der Ohlstädter sicher,
ginge noch deutlich mehr bezüglich Balance des VW’s. Bleibt nur zu Hoffen das
diese Zeilen ein Entscheidungsträger lesen wird. Joachim Duscher holte sich den
Sieg in der Gruppe H-3L vor Audikollegen Rüdiger Noll und Ioannis Deligiannis
(Z3). In der Klasse bis 3,8L fuhr Dirk Torwesten einen sauberen Sieg vor den
Kollegen Römer, Herlitschka und Schneider nach hause. HTS
Rennen 2
Schnapszahl – 11. Sieg für Klaus
Horn
Für das 2. Rennen des Wochenendes
baute Team-Cargraphic Horns Porsche 993er fahrwerkmäßig kräftig um.“ Am Start
hatte ich Rolf Rummel im Auge. Ich wollte vermeiden wie am Vortag einem
Blitzstart von Rolf zu erliegen, “ so der Landauer Automobilkaufmann. Und Horn
behielt die Nase auch tatsächlich vorn. Dahinter wie am Vortag die Kollegen
Schrey, Düchting und Rummel. Dann die Verfolger der anderen Klassen Robert F.
Römer, Dirk Torwesten, Theo Herlitschka, Dr. Gerold, Stefan Duscher, Rüdiger
Noll und Bernd Kleeschulte. Horn gewann am Ende sicher vor Rummel und einem
stark nachdrängenden Michael Düchting.
Düchting
drängt mit Macht
Der Paderborner bringt regelmäßig
Bewegung in die Reihen der Porsche-Frontrunner. Ein Platz auf dem Treppchen war
am Ende denn auch der verdiente Lohn dafür. „Es fehlte mir hier am Sachsenring
nicht viel um noch den einen oder anderen Meter weiter vorn durchs Ziel zu
fahren“, sinnierte Düchting am Ende. Tüchtig tüchtig, Düchting. Da kommt sicher
noch was.
Überhaupt gelang es den
VW-Konzernpiloten im Divinol-Cup am Sachsenring recht beachtlich zu ernten. Doppelsiege
für die Duscherbrüder vor Noll (alle Audi), Dr. Gerold (Käfer), Sieg für
Henning Pape (Polo) und nicht zuletzt eben der Erfolg von Düchting dank
Audi-Power. Weitere Klassensiege holten Mirko Frommhold, Erich Sickinger,
Wolfgang Küther, Josef Gerold, Stefan Duscher, und Dirk Torwesten nach einem
spannenden Fight mit Robert Römer. „Der Dirk hat 60 Kilo weniger Gewicht und
einige PS mehr unter der Haube. Er beherrscht seinen 935 und so werde ich mir
wohl für 2004 was einfallen lassen müssen, “ grinste Robert Römer.
Küthers
Stunde
Wolfgang Küther war besonders
stolz. Der Klassensieg hier auf heimischem Boden zählte für den Dresdener
doppelt. Hatte er an gleicher Stelle auf Melkusrennwagen doch bereits tolle
Ergebnisse in der Formel 3 eingefahren. Und das auch gegen Westgrößen. Ein 2.
Platz vor 20 Jahren hinter der einstigen Legende Freddy Kottulinsky am
Sachsenring gehört auch aus heutiger Sicht noch zu den schönsten Erfolgen von
Wolfgang Küther überhaupt.
Wer
wird Halbzeitmeister im Divinol-Cup ?
Alles läuft für die
Frommholdbrüder. Jan führt respektabel. Mirko war einmal vom Pech verfolgt.
Jetzt kommt es auf die Gegner der Frommholds in der Klasse an. Können sie noch
nachlegen? Oder werden die Kollegen Torwesten und Fisch eine glückliche Hand beweisen.
Was passiert in der kleinen Klasse um Moll und Pape? Freund des Divinol-Cups,
es bleibt spannend. In Zandvoort erfahren wir wer Halbzeitmeister 2003 sein
wird.
Im Divinol-Cup führt Jan
Frommhold (30,72P) vor Dirk Torwesten (30,15P) und Sven Fisch (30,07P). 68
Fahrer haben bereits Punkte in den ersten 8 der 20 Divinol-Cuprennen der Saison
2003 eingefahren.
HTS