Rennbericht Divinol Cup Finale

25. Oktober in Hockenheim

14. deutschen Divinol-Cup 2003

Sven Fisch holt zur EM auch die DM

Rolf Rummel holt 60. Gesamtsieg

Klaus Horn holt 14. Saisongesamtsieg

Es hätte sein Wochenende werden können. Das Wochenende von Klaus Horn (Porsche 993 GT2). Er wollte in den Meisterschaftsläufen 19 und 20 das Blatt im Kampf um den Titel 2003 noch einmal wenden. 13 Gesamtsiege holte er 2003 bereits. Und eine klitzekleine Differenz von nur 1,5 Punkten auf Tabellenführer Sven Fisch (Opel Kadett Coupe-C) galt es in Hockenheim durch zumindest einen Sieg für Klaus Horn dazu noch auszugleichen.

Mehrere Fahrer spekulierten auf den Titel

Die Kollegen Sven Fisch, Henning Pape (VW-Polo), Frommhold (Cup-Ford Escort) und Moll (Fiat Uno) waren natürlich ebenfalls noch heiß auf den gut dotierten 14. Divinol-Cup. Das Rechnen begann im Fahrerlager. Sollte ich gewinnen und der Kollege „X“ in der Klasse „Y“ eventuell nicht, dann könnte ich ja gegebenenfalls….Nerven zeigte Tabellenführer Fisch vor dem Rennen nicht wirklich. Sein Team hatte jede Schraube gecheckt. „Eigentlich müsste es klappe“, so Chefschrauber Sasha selbstbewusst. Überhaupt lag eine bemerkenswerte Ruhe über dem Wochenende. Den Start gewann Klaus Horn knapp vor einem großartig fightenden AudiDonkitreter Michael Düchting. Dahinter, cool wie immer, Rolf Rummel. Auch er hatte wie üblich nichts dem Zufall überlassen. Einige Male waren dem Westfalen Erfolge durch die Finger geglitten. Meist Probleme mit der Technik. „Man darf nicht vergessen, dass die Porsches der Frontrunner alle äußerst empfindliche Geräte sind. Kleinigkeiten entscheiden da schon mal über Sieg oder Niederlage“, so Rummel noch nach dem Training.

19. Gesamtsieg für Klaus Horn

Den Start entschied Klaus Horn für sich. Dahinter versuchte Michael Düchting alles um sich Rolf Rummel vom Leib zu halten. Vergeblich. Der Heiligenhauser beschleunigte Düchting aus. In den Klassen lieferten Sven Fisch/Mirko Lubner, Lothar „Uno“ Moll/Henning Pape, Jan Frommhold/Jochen Thissen sehr heiße Fights ab. Die anwesenden Racefans waren voll des Lobes und natürlich schlichtweg begeistert. Jeder tat was er konnte um noch mal voll zu punkten. Henning Pape war leider der Erste der in Runde 7 mit einem Defekt an die Box rollte. Aus der Titeltraum des eher introvertierten Heros der als sehr guter Tabellendritter angereist war. „So was ist Pech. Das kann passieren“, so der schnelle Mann aus Peine. Er liebt den Automobilsport und lässt sich dadurch wohl kaum entmutigen. Und das ist auch gut so. Vorn geigte Klaus Horn mit Rolf Rummel und Michael Düchting im Genick um den Kurs.

„Der Rolf war hier am Wochenende verdammt gut drauf. Der wollte hier seinen 60. Gesamtsieg holen. Das spürte ich“, so Horn später im Divinol-VIP-Zelt bei einem Kaffee verschmitzt grinsend. Von ganz hinten kam noch einer durchs Feld wie das berühmte heiße Messer durch die Butter. Der ansonsten eher heißblütige Libanese Chaouki Chikhani, als 36. gestartet, saugte er die Kollegen der kleinen Klassen diszipliniert auf, ehe er am Ende noch knapp vor der Kampfgruppe Jochen Duscher, Stefan Rekopf, Theo Herlitschka auf Gesamtrang 3 rauschte. „Hat er klar verdient“, so Theo Herlitschka nach dem Rennen anerkennend mit hochgezogenen Augenbrauen. Michael Düchting gab mit schwacher Bremse auf. „Ich entschied mich die Gelegenheit für eine mögliche Reparatur zu nutzen“, so der Salzkottener Donkervoortimporteur während er genüsslich eine Schale seiner nicht nur unter Fahrern berühmten Fruchtkrem löffelte. Der Michael war in Hockenheim übrigens besonders aktiv. Er stellte seinen Donkifans und Freunden eine Sportswear-Kollektion vom Feinsten vor. Dazu die neue verfeinerte Straßenversion.

14. Divinol-Tourenwagen-Cup ging an Sven Fisch

Am Ende standen mit Klaus Horn, Rolf Rummel und Chaouki Chikhani 81(!) Gesamtsiege auf den Treppchen. In den Klassen setzten sich Sven Fisch, Lothar Moll, Jan Frommhold zwar durch, aber für Sven Fisch aus Stuttgart bedeutete sein Sieg bereits den vorzeitigen Titelgewinn 2003. Nur 0,32 Punkte zurück Klaus Horn und dahinter Lothar „Uno“ Moll, Jan Frommhold, der Tabellenführer vom Saisonbeginn, Henning Pape und Jens Smollich. Teamboss Schnarr klopfte seinem Sieger Klaus Horn zum 14. Saisonerfolg anerkennend auf die Schulter. „Du hast alles gegeben“, strahlte er.

Auch das Finalrennen wurde zum Highlight. Dafür sorgte Rolf Rummel. Der Heiligenhauser, in frühen Jahren schon mit den Kollegen Heyer und Becker erfolgreich im Kart und Tourenwagen unterwegs, legte einen Traumstart hin und ging knapp vor Klaus Horn, Chaouki Chikhani und Michael Düchting in Führung. Dahinter die Verfolgergruppen Stefan Duscher, Stefan Rekopf, Theo Herlitschka sowie Frank Schreiner, Rüdiger Noll, Johannes Kreuer, Sepp Melkus, Ioannis Deligiannis und die Schweizer Pius Truffer und Pierre v. Mentlen. Rummel bot keine Angriffsfläche. Horn ereilte ein Lenkservoschaden. Chikhani und Düchting fuhren so auf das Treppchen vor. Dahinter behauptete sich Horn noch gekonnt als 4. „Ohne Servo meinst du eine Lastwagen zu lenken“, so der Landauer nach dem Rennen kopfschüttelnd. Auch Stefan Duscher rückt bedrohlich auf.

60. Gesamtsieg für Divinol-Cup-König Rolf Rummel

Rummels 60. Sieg geriet noch durch Angriffe von Chikhani in Gefahr. Aber die parierte Rummel meisterlich. Chaouki Chikhani dürfte im Kreis der Sieganwärtern für 2004 bleiben. Dann wird er seine Erfolgsbilanz sicher schnell hochschrauben. Am Ende marschierte „Divinol-Cup-König“ Rolf Rummel mit 4 Pokalen einem Kranz und dem Siegersekt zum Team Haganzelt. Wer ihn wohl mal einholen wird? Je zwei Klassensiege gingen in Hockenheim an die Herren Lothar Moll, Sepp Melkus, Theo Herlitschka sowie einer an die Kollegen Sven Fisch, Mirko Lubner, Joachim und Stefan Duscher, Jan und Mirko Frommhold, Walter Zanella und Jens Smollich. Walter Zanella aus der Schweiz trat 2003 nur einmal zu einem Rennen an und zwar hier in Hockenheim zum Divinol-Cup-Finale. Und das gewann er prompt auf einem Team Smollich BMW vor seinem Teamkollegen Roy Wunderlich. Walter, weiter so.

Ehrungen für besondere Leistungen

Im Rahmen der Jahressiegerehrung wurden nicht nur die 10 Punktbesten Fahrer geehrt, sondern auch die Preisgelder für die EM-Wertung kamen zur Ausschüttung.

Sven Fisch wurde so mit 2 Titeln zum großen Gewinner des Abends.

Geehrt wurde auch die erfolgreichste Lady im Cup, Margitta Wintergerst. Nach einer Unfallverletzung trat sie beim Finale in Hockenheim erstmals wieder an.

Als erfolgreiche Teamtechniker wurden Theo Herlitschkas Porscheschrauber Thomas „Schirrmi“ Schirrmann, EM- und DM-Championschrauber Sasha Köngetter vom Team KW-Fisch und Harald Horn der den Cargraphic-993 GT2 seines Juniors 2003 zu 14 Gesamtsiegen schraubte, geehrt.

Auch die erfolgreichsten Juniorfahrer wurden von Kommentator Klaus Lambert auf die Bühne gebeten, um aus den Händen von Zeller und Gmelin-Chef Herrn Mahlich einen Pokal für ihre zukunftweisenden Leistungen in der Meisterschaft entgegen zu nehmen. Tobias Heilemann, Sohn des 2. Divinol-Cup-Champions Rolf Heilemann, sein Teampartner Ralf Glatzel und Sepp Melkus, jüngster Spross der berühmten Dresdener Rennsportfamilie waren die glücklichen Gewinner.

Geehrt wurden auch die erfolgreichsten Donkervoortpiloten Stefan Rekopf. Johannes Kreuer und Pius Truffer(CH).

In der Winter-Cup-Tabelle führt nach 2 Weekends Horn (15,37) vor Fisch (15,07), Lubner (14,80), Rummel (14,77) u. Düchting (13,80).

HTS