29. September, Nürburgring
13. deutscher
Divinol-Cup 2002

Divinol-Tourenwagenfestival am Ring

Promoter Hoffmann präsentierte am Ring eine weitere Ausbaustufe des Erfolgsbabys Divinol-Cup. Erstmals wurde im Rahmen der Meisterschaft ein Tourenwagenfestival mit 2 Divisionen und 4 Rennen veranstaltet. „Die Fahrer waren begeistert. Ich will das Tourenwagenfestival in dieser Form auch zukünftig beibehalten“, so Hoffmann sichtlich erfreut am Ring.

Division 1 ein Fall für Erich Sickinger

Das Training in der kleinen Division 1 dominierte der Mann, der  in der Meisterschaftstabelle ganz oben rangiert, Opel Gentleman-Driver Erich Sickinger. Im Rennen wurde der Allgäuer von Dr. Stallmann (Astra) und Thomas Reisert (VW GTI) gejagt. „Ich musste verdammt aufpassen“, so Sickinger. „Ehe ich für mich den richtigen Rhythmus gefunden hatte, drückten die Verfolger schon ganz kräftig nach“. Dr. Stallmann fiel nach einer Runde aus. Auch Jens Smollich wurde unerwartet nach hinten durchgereicht. Seine Bremsen verspannten und überhitzten mächtig. Pech ebenfalls für Divinol Ex-Champion Manfred Daners. Der Team-Gassen Frontrunner fuhr sich eine Schraube in den Hinterreifen und musste mit nem’ Platten aufgeben. Florian Scholze fand die Lücken um an Willems, Lubner und Reisert vorbei auf Platz 2 zu fahren. Sickinger war für den Cliomann allerdings nicht mehr zu packen. Am Ende also Pole, Sieg, schnellste Runde und volle Punkte für Erich Sickinger. Für den Privatier aus dem Allgäu erneut ein wichtiger Schritt in Richtung Divinol-Cup-Titel 2002. „Der Gesamtsieg in der Division hat mir viel gegeben. Gerd Hoffmann sollte die Festivalidee unbedingt aufrecht erhalten“, so Sickinger bei der Siegerehrung. Klassensiege holten neben Erich Sickinger und Florian Scholze auch Jan Frommhold und Henning Pape.  Polemann Moll wurde in der ersten Kurve abgeräumt. Er konnte Pape im Kampf um den Klassensieg so nicht mehr gefährlich werden.

Florian Scholze und Thomas Reisert gaben alles

Auch das 2. Rennen gewann Erich Sickinger am Ende klar. Zunächst führten die Kollegen Scholze und Reisert. Beide lieferten sich Tür an Tür den Fight des Rennens schlechthin. Weitere Klassensiege erkämpften Herbert Zimmer vor Mirko Frommhold und Henning Pape vor Lothar Moll. Auch diesmal konnte Moll seine Klassenpole leider nicht in einen Sieg ummünzen. Wieder schob ihn in der ersten Ecke, „Ich weiß nicht wer es war“, von der Strecke. Einen tollen Fight lieferten sich die N-2,5L-Boys. Am Ende gewann Florian Scholze. Jens Smollich und Markus Hassa folgten einen Wimpernschlag getrennt. Jörg Bernhard, lange mittendrin dagegen, fiel plötzlich weit zurück. „Da muss auf der Strecke noch was gewesen sein“, so der Streckensprecher.

Division 2 - Pole für Daniel Schrey

In der Division 1 driftete einmal mehr ein hoch motivierter Daniel Schrey die Pole. „Mein Motor hat heute echt Leistung satt“, strahlte der Langenberger nach dem Training sichtlich zufrieden. Das änderte sich dann leider. Vom Start weg diktierte Schrey zunächst wie erwartet das Tempo. Im Windschatten aber wurde GTP-Ass Klaus Horn mitgesaugt. „Ich spürte das heute hier am Ring wieder was gehen könnte“, so der Landauer später lachend. Und sein Gefühl täuschte ihn nicht. Einen Kilometer vor dem Ziel rollte Schrey mit Laderschaden aus. Das Laderfeuer konnte schnell gelöscht werden. Verbrannt war nicht sehr viel. „Die Leistung meines Motors war zunächst absolut OK. Dann aber bahnte sich bei mir was an. Ich musste Klaus mehrfach kurz ziehen lassen“, so Schrey enttäuscht. An Daniel Schrey lag das hier nicht. Der gab in gewohnter Manier ein mal mehr alles. Klaus Horn gewann zum 4. Mal in Reihe. Diesmal vor Willi Herold (Audi Quattro), Routinier Kurt Distler (BMW M3 V8) Michael Tüchtig (Donkervoort), Robert Römer (Porsche), Rüdiger Noll (Audi), Dirk Torwesten (Porsche) Karl Hasenbichler (Mercedes) und Dr. Gerold (VW). Rolf Rummel konnte am Ring nicht die Früchte seiner Vorbereitungen ernten. Ausfall (Karosse) 2 Runden vor Schluss war nicht das was er erwarten konnte. Karl Hasenbichler und Dr. Josef Gerold raubten dem frischgebackenen EM-Divinol-Gewinner Bernd Kleeschulte in Sachen Divinol-Cup-Wertung wichtige Punkte. „Mir fehlte der 5. Gang“. so H-3L-Sieger Karl Hasenbichler nach dem Rennen. „Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich mich gerne mit Dirk Torwesten noch angelegt“. Nicht schlecht für einen Fahrer der sich nur mal so eben in ein für ihn unbekanntes Auto setzt um am Ring zwei Rennen zu bestreiten und dann zu gewinnen. Auch diese Aktion bereitete nicht nur Team Noll und Karl Hasenbichler, sondern auch Erich Sickinger viel Freude. Hielten ihm doch die Kollegen Hasenbichler und Dr. Gerold seinem Verfolger im Divinol-Cup Bernd Kleeschulte punktemäßig hier erneut vom Leib. Auch das also für den Haudegen aus dem Allgäu ein weiterer kleiner Schritt zum Gewinn des Divinol-Cups 2002.

Der 5. Sieg für Klaus Horn

Rennen 2 in der großen Division fand ohne Daniel Schrey statt. Sein Porsche konnte für das 2. Training nicht wieder repariert werden. So landeten die Herren Horn und Rummel in Reihe eins. Horn konnte sich in der ersten Ecke behaupten und Rummel danach kontrollieren. „Mir fehlte etwas Ladedruck. Aber ich bin sicher das Klaus seit Hockenheim auch grundsätzlich auf höhere Leistung abgestimmt an den Start geht als ich selber“, so Rummel später bei der Siegerehrung. Hinter den Porschefahrern wurde der neongelbe V8M3 von Fleischfabrikant Kurt Distler am Ring in der herrlichen Abendsonne zum Porschejäger. Von dem Münchener mit guten Beziehungen zum Hause BMW darf man im Divinol-Cup zukünftig noch einiges erwarten. Der erste Gesamtsieg ist sicher nur eine Frage der Zeit. „Aber dann, so wurde unter Fahrerkollege nach der Siegerehrung gelästert, muss der Kurt seinem Schmuckstück eine weisblaue Haubenlackierung spendieren. Oder er malt n’ Posthorn aufs Auto“, so ein anderer Fahrer. Sei’s drum. Der Kurt hatte natürlich auch zu kämpfen. „G’schenkt wird ei’m ja da im Cup nix“, so der Bayer. Hinter Distler drängte Michael Düchting mit einer Technik nach, die deutlich werden lässt, dass Colin Chapman bereits vor Jahrzehnten wahrlich mit dem Leichtbau des Super-Seven nicht falsch lag. Diese Autos sind auf alle Fälle eine echte Bereicherung der Meisterschaft. Düchting hätte hier am Ring durchaus aufs Treppchen fahren können.

HTS

Punktestand nach 18 von 20 Rennen

Divinol-Tourenwagen-Cup

1. Erich Sickinger Opel Manta H-2L 92 P
2. Bernd Kleeschulte BMW M3-E36 H-3L 86 P
3. Jan Frommhold Ford Escort Cup N-2L 81 P
4. Rüdiger Noll Audi Quattro -3,8L 80 P
5. Lothar Moll Fiat Uno H-1,4L 80 P

HTS