22. Juni -  Lausitzring

13. deutscher Divinol-Cup 2002

Doppelsieg für Rummel

Sickinger u. Kleeschulte Tabellenführer

 

Der Wettergott meinte es gut mit den Divinol-Cup-Piloten.

Strahlender Sonnenschein beim 4. Meisterschaftsweekend auf dem Euro-speedway Lausitzring. Die Strecke in der Lausitz ist großzügig gestaltet, aber unter den Aktiven nicht unumstritten. Dennoch, sie hat was. Und so werden sich die Divinolpiloten möglicherweise 2002 wieder dort treffen.

Der Divinol-Tourenwagen-Cup gastierte erstmals auf der neuen Strecke. Abstimmungsprobleme für einige Piloten und Heimvorteil für die Fahrer aus Sachsen und Brandenburg. Eigentlich eine spannende Mischung die viel Würze in das Rennwochenende brachte.

Die Pole ging zweimal an den Westfalen Daniel Schrey (1.51,225 / 1.51,343). „Wenn ich frei fahren kann, geht mein 996 GT2 hier echt super“, so Schrey.

Den Start zum ersten Rennen gewann aber Divinol-Cup-König Rolf Rummel. Der Routinier profitierte von einer besseren Laderabstimmung an seinem 911 GT2. „Ich kam nicht nur besser vom Start weg als Daniel, sondern auch aus den engen Ecken heraus war ich im Vorteil“, lachte Rummel später verschmitzt. Der König ist halt ein Fuchs der Technik. Schrey hing zwar an Rummels Stoßstange, kam aber auf der Bremse nicht neben seinen Gegner. Nur so wäre ein gefahrloses Überholen möglich gewesen. Beide fighteten zur Freude der Fans sehr hart. Der Kampf war nicht von schlechten Eltern. Aber eben leider zu kurz. Zu allem Übel machte nach 8 Runden auch noch Schreys Lader schlapp. Platz 22 bedeutete am Ende einen magere Lohn für den kampfstarken Auftritt des Piloten aus Westfalen.

Einlauf nach 12 Runden: Rolf Rummel vor Joachim Duscher (Audi 80 Compition) und GTP-Gaststarter und Ex-Divinol-Cup-Fahrer Robert Römer (993 GT3).

Noll ließ nichts anbrennen

Das 2. Rennen holte sich Rolf Rummel erneut. Diesmal vor Audi-Ass Rüdiger Noll sowie Dirk Torwesten auf einem 964 RSR. „Mein Quattro ging hier heute absolut super“, so Noll am Abend. Im Infield war ihm absolut keiner gewachsen. „Aber auf den Geraden spielten die Porschejungs ihren Aerodynamikvorteil eben aus“, so Gentlemandriver Noll bei der Siegerehrung. „Da war ich einfach machtlos“. Das Rennen kostete ihn Kraft. Aber Noll strahlte auf dem Treppchen wie schon lange nicht mehr. Die Noll’s sind eine richtige Racerfamilie. Vater, Sohn und Enkel (Kart) rennen alle.

Erfolgreichster Lokalmatador auf dem Lausitzring wurde Sepp Melkus, einer der Erben jener legendären Formel-Easterschmiede aus Dresden. Sepp wurde auf seinem 190PS Lotus Elise diesmal guter Gesamtsechster.

Schrey konnte in Ermangelung eines Ersatzladers zum 2. Rennen leider nicht  mehr antreten. Nach einem von Gerhard Amler diagnostizierten Öl-pumpenschaden musste auch Stefan Duscher auf seinen Start verzichten.

Klassenkampf

Auch in den Klassen wurde extrem  gefightet. Da Dr. Gerold nach seinem Unfall in Salzburg hier technisch bedingt fehlte, konnte es Bernd Kleeschulte für einmal ruhiger angehen lassen. Zwei Klassensiege (H-3L) sicherten ihm punktgleich mit Erich Sickinger weiterhin die Tabellenführung. Im 2. Lauf musste sich Sickinger seinem Opelkollegen Mirko Lubner beugen. Nach technischen Problemen mit seinem Wasserschlauch im ersten Rennen war Mirko nun nicht zu bremsen und gewann. Der 3. im bisherigen Führungstrio, Frank Schreiner (996-Cup) hatte in beiden Läufen mit Kupplungsproblemen zu kämpfte. So musste sich der zweimalige Gesamtvierte einmal von Robert Römer und danach auch von Dirk Torwesten überholen lassen. Torweste/Schreiner lieferten den Fight des Wochenendes schlechthin. Am Ende der vorletzten Runde des 2. Laufes zwängte sich Torwesten noch außen an Schreiner vorbei. „Ich habe mich nicht mehr gewehrt. Die Technik machte mir heute Probleme. Dirk hat den Klassensieg unter den  gegebenen Umständen mehr als verdient“, so  Schreiner der Cup-Frontrunner von der Saar.

Zufrieden trat das Gassen-Team die Heimreise an. Zwei klare Klassensiege für Ex-Divinol-Champion Manfred Daners, auf seinem Gassen-M3, vor Jens Smollich. Dazu Platz 3 für den Schweizer Walter Zanella - „ich kam hier nicht auf Anhieb mit dem Infield klar. Erst im 2. Lauf klappte es besser“ - und Platz 2 für Hermann Bilz in der Klasse H-2L. Das  Erfolgsteam in den Farben blau-gelb-rot gönnte sich vor der langen Heimreise noch ein gutes Essen. Dann gings los in Richtung Heimat. 12 Stunden quer durch die Republik. „In Zandvoort wollen wir ja wieder mit frischem Material dabei sein“, so der Seniorchef.

Die Klasse N-2L holten sich die schnellen Brüder Jan und Mirko Frommhold vor Michael Müller und Michael Widmann. Lothar Moll und Mischa Walleiser gewannen je einmal die H-1,4L.

Nach dem Raceweekend wurden aus zu Saisonbeginn 12 führenden Fahrern 5, dann 3 und nun sind es noch 2. Wer patzt ist weg im Fight um den 13. Divinol-Cuptitel 2002. Aber die Verfolger stehen bereit. Langeweile kommt sicher nicht auf im Divinol-Cup 2002.

„Zandvoort wird heiß“, meinte der Streckensprecher. Der Mann könnte recht haben. Das ist wohl sicher.

Da ist ein kühles Bad nach Training und Rennen in den Wellen der Nordsee sicher die richtige Entspannung für alle Teams.

Also auf, in Richtung Norden.

HTS