Divinol Cup: „So will ich 2003 weiter machen"

Das waren die Worte von Divinol-Cup-Promoter Gerd Hoffmann bei der Vorstellung der 14. deutschen Divinol-Tourenwagen-Cup Saison 2003 anläßlich der letzten Arbeitssitzung 2002 in Hockenheim. Das durch Spargelanbau und Rennsport bekannte badische Hockenheim ist die Geburtsstadt des deutschen Divinol-Cups.

Als der Mainzer Kfz-Meister Edmond Buendgen 1990 den allerersten Lauf der neugeschaffenen Meisterschaft unter die Räder seines Ford Sierra nahm, ahnte der Mann noch nicht, das er am Saisonende als 1. Divinol-Cup Gewinner in die deutsche Motorsportgeschichte eingehen sollte.

Wurden in den ersten beiden Jahren noch alle Wertungsläufe ausschließlich in Hockenheim ausgetragen, so änderte sich das bereits 1992. Auch andere deutsche Rennstrecken landeten im Meisterschaftskalender. Kurz darauf bezog Promoter Hoffmann auch Circuits im benachbarten Ausland in das immer beliebter werdende Championat mit ein. „Zandvoort, Zolder, Spa, Colmar Berg, Dijon, Salzburgring, A1-Ring, Mugello und Most sind Geschichte. Assen, Jütlandsring, Monza, Circuit Adria oder Brands Hatch sind zukünftig durchaus machbar wenn die Fahrer das wünschen“, so Divinol Cup-Vater Hoffmann.

12 verschiedene Fahrer haben den Divinol-Cup in den vergangen 13 Jahren gewonnen. Einer, Jörg Bernhard aus Sandhausen, gewann das Championat sogar zweimal. Der junge Bauingenieur wuchs quasi gleich hinter der Ostkurve auf. Das Heulen der Rennwagen gehörte zu seinen Jugendjahren dazu. Viele Klassensiege und zwei Titel, der Gewinn des Divinol-Euro-Cups sowie des Hockenheim-Cups machten den M3-Piloten zum Obermeister dieser Serie. Zum König des Divinol-Cups aber fuhr sich einer empor, der neben einem Titelgewinn bisher sage und schreibe 58 Mal als Gesamtsieger im Divinol-Cup abgewinkt wurde. Ein Rekord der zukünftig nur schwer zu knacken sein dürfte. Der Österreicher Dieter Heubacher und Daniel Schrey (21/14 Siege) sind Rummels direkte Verfolger.

 

Der König gewann den Saisonauftakt

2002 begann „König Rolf“ die Divinol Cup-Saison standesgemäß einmal mehr mit einem Gesamterfolg. Anschließend ließ er es sich auch nicht nehmen, die Siege auf dem erstmals im Meisterschaftskalender aufgenommenen Lausitzrings abzusahnen. „Die Strecke fehlte mir noch in meiner Sammlung“, so Rolf Rummel schmunzelnd. Den weiß und blau lackierten Porsche des Heiligenhausers zu besiegen ist das Ziel aller Fahrer der großen Hubraumklasse im Divinol Cup. In der laufenden Saison gelang das Daniel Schrey auf seinem postgelben Porsche gleich acht Mal. Gaststarter Klaus Horn aus Landau legte ebenfalls eine respektable Siegesserie im Divinol-Cup 2002 hin. Fünf Mal gewann er nacheinander in Hockenheim und am Ring. Horn und sein weißer Porsche schienen gegen Ende der Saison das Maß der Dinge zu sein. Erst beim Finale schlug Regenspezialist Willi Herold zu. Der nutzte den Quattroantrieb seines Audi-S2-Coupe's perfekt, um auf teilweise nasser Piste unangefochten ganz nach vorn zu fahren. Ein weitere Erfolg in Hockenheim spülte Willi Herold acht Tage später sogar auf Platz 1 der Divinol-Winter-Cup-Tabelle. Zwei weitere Audi-Piloten setzten ihre Quattromobile auf dem Salzburgring so perfekt ein, das sie am Ende ebenfalls ganz oben auf dem „Stockerl“ Aufstellung nehmen durften. Joachim Duscher und Werner Huber genossen diese Erfolge in Österreich denn auch sichtlich. So wie einst Gino Carlo Baghetti beim Debüt den F1-WM-Lauf in Frankreich gewann, so holte sich Werner Huber den Gesamtsieg beim seinen Divinol-Cup- Debüt am Salzburgring. Das erste Divinol-Cup Tourenwagen Festival bescherte jenem Mann zwei hart erfochtene Gesamterfolge, der 2002 am Ende den Titel 2002 gewinnen sollte. Erich Sickinger, der erfolgreichste Opelamateur 2002 gewann beide Rennen der Division 2 auf dem Nürburgring. Diese Erfolge sicherten dem schnellen Allgäuer ein Wochenende vor Saisonende bereits den 13. deutschen Divinol-Cup Titel.

Die Euro-Cup-Wertung gewann BMW-M3-E36-Treter Bernd Kleeschulte. In einem beinharten Duell um den Klassensieg konnte sich der Westfale am A1-Ring gegen Gaststarter Jürgen Meyer auf dem 190E von Noll-Motorsport  die entscheidenden Punkte zum Titelgewinn sichern.

 

Noch ist der Divinol-Cup nicht gelaufen

Zum Highlight der Divinol-Cupsaison 2002/2003 dürfte der neugeschaffene Divinol-Winter-Cup avancieren. Erstmals wird von Promoter Hoffmann mit diesem Pilotprojekt in besonderer Weise Neuland beschritten. Gewertet wurde das letzte Cupweekend 2002 sowie das Hockenheimer MCH-Rennen. Dazu gibt es Punkte beim Divinol-Saisonauftakt 2003, ebenfalls in Hockenheim. Eine Ehrung eines Winterchampions beim Saisonauftakt stellt wohl ein Novum in der Automobilsportgeschichte da. Die Frage ob und wer Audi-Ass Willi Herold den Titel noch abjagen kann, wird am ersten Aprilwochenende 2003 in Hockenheim beantwortet werden. Aber dort stellen sich dann auch neue interessante Fragen für die Aktiven und Fans. Wird es Rolf Rummel gelingen seinen 59. und 60. Gesamtsieg zu holen? Oder wird es Daniel Schrey gelingen in der 14. Divinol-Cup-Saison den österreichischen Damenski Nationaltrainer Dieter Heubacher als Verfolger von Rummel in der Ewigenbestenliste der Gesamtsieger abzulösen? Sieben Gesamtsiege fehlen dem Westfalen dazu noch. Oder wird Vizemeister Lothar Moll es schaffen 2003 den Divinol-Cup auf seinem ferrariroten Uno zu gewinnen? Auf Platz zwei hat sich der König der kleinen Hubraumklasse 2002 schon vorgefightet. Fragen über Fragen. Aber unter den Frontrunnern der vergangenen Divinol-Cup-Saison sind mit den Herren, Noll, Smollich, Schreiner, Widmann, Lubner, Müller, Zimmer, Scholze, Grieser, Reiter und den Melkus- bzw. Frommholdpaarungen noch sehr viele weitere Driver am Start, die für deftige Überraschungen sorgen können und werden.

Und so sieht die Divinol-Cup-Saisonplanung 2003 aus. Im Rahmen des 14. Divinol-Tourenwagen-Cups wird es erneut eine EM-Wertung geben. Dazu sollen alle Hockenheimergebnisse gesondert honoriert werden. Der Winter-Cup 2003/2004 könnte von drei auf vier Rennen in Hockenheim ausgeweitet werden. Dazu will Promoter Hoffmann das Divinol-Weekend am Ring erneut als Divinol-Tourenwagen-Festival mit vier unabhängigen Rennen ausschreiben. Ein volles Programm für den agilen Veranstalter von der Saar. Aber eben auch ein vielfältiges Programm mit diversen Herausforderungen für die Gentlemandriver der Tourenwagen- und GT-Szene nicht nur in Deutschland.

HTS