13. deutscher Divinol-Cup 2002

Rennbericht!!

 

10. August - Neuer GP Kurs Hockenheim
Bombenstimmung in Hockenheim

Erich Sickinger wieder auf Titelkurs

          Klaus Horn strahlt über 1. Gesamtsieg

            Jens Smollich hält Anschluss an die Spitze

Klassendoppelsiege für ...

            ... Erich Sickinger, Rüdiger Noll u. Dr. Josef Gerold

Rummel, Schrey, Horn...

König Rummel oder Challenger Schrey? Das war vor dem Training die Frage unter den Insidern und Fans auf dem neuen Grand Prix Kurs in Hockenheim. Das Wetter hielt sich entgegen allen Befürchtungen ordentlich. Doch dann war es Klaus Horn (993 GT2) der im Training überraschend die Pace machte. „Und dabei bin ich leistungsmäßig noch nicht optimal bestückt“, so der Strahlemann aus der Pfalz. Aber er denkt über eine entsprechende Nachrüstung seiner ansonsten guten Technik nach. „Mal sehen wie es weiter für mich läuft. Möglich, dass ich 2003 die komplette Meisterschaft bestreiten werde“, so jener Mann der Ende der 80er Jahre bei Tuner Gustav Hoecker in Landau kräftig mit an Schumis Formel-König Seriensiegerauto schraubte.

Kampf um die Pole

Im Training gelang es nur Willi Herold auf seinem Audi S2-Quattro Coupe die Porschearmada entscheidend zu sprengen. Kurt Distler, Rüdiger Noll, Joachim Westermann und Dr. Gerold wurden dagegen zu Porschejägern. Opelass Sven Fisch trieb Erich Sickinger im Training Sorgenfalten auf die Stirn. „Der Bursche ist mir n’ bisserl zu schnell“, lachte der Allgäuer. Die Herrschaften Meyer und Melkus hielten die Mercedes- und Lotus-Fahne hoch. Und Jobst Kirchmayer plagte sich mit einem nicht optimal liegenden 964 RS ab. „Da muss Tuner Alfons noch mal ran. Dann klappt die Sache in Österreich sicher viel besser“, so der Variohaus-Boss aus Geimersheim.

Sachse mit Blickrichtung Titel

Aus Sachsen war es Jens Smollich, der mit 2 Klassenbestzeiten im Training und einem Sieg die optimale Punktausbeute mit nach Dresden nehmen konnte. Ein Reifenschaden kostete ihn den sicheren Sieg im ersten Punktlauf. „Aber damit kann ich gut leben“, so der Rennersdorfer. Besondere Befriedigung bedeutete für Ihn die Tatsache im 2. Rennen den amtierenden Meister Jörg Bernhard hier auf seiner Hausstrecke geschlagen zu haben. Und dabei klopft er seinem 325i dankbar auf die Haube. Auf dem Treppchen strahlen alle 3. Smollich. Divinol-Rückkehrer Doppelchampion Bernhard und Rainer Noller.

Eine Bombenleistung lieferten die Brüder Jan und Mirko Frommhold ab. Beide standen jeweils ganz oben auf dem Treppchen.

Plätze 4 und 5 für Florian Scholze und Holger Pfeiffer. Platz 4 und ein Ausfall für Peter Nickel. Ein 2. Platz für Mirko Lubner. Ein 4. und ein 5. Platz für Steffen Göpel, „Am Auto müsste ich noch was geändert haben. Dann könnte es für mich besser laufen“. Nicht optimal lief es für Vater und Sohn Melkus. Ob der leichte Lotus sich noch an den neuen Hockenheimring gewöhnen muss? Auf dem A1-Ring lassen sie es in 3 Wochen wieder „fliegen“. Dann sehen wir weiter.

Rennen der Extraklasse

Der 13. und 14. Lauf zum deutschen Divinol-Tourenwagen-Cup hatte es mit 49 Starten in sich. Der Daytona- und Sebring-erfahrene GTP-Pilot Klaus Horn aus dem nahen Landau holte auf dem neuen G.P. Kurs Doppelpole vor den Markenkollegen Chikhani (Libanon) und Herold (Audi-Quattro) sowie Schrey und Rummel. Klaus Schneider und die Duscherbrüder fielen im Training bereits der Technik zum Opfer. Bitter für Klaus Schneider bei seinem ersten Einsatz 2002. Im ersten Rennen überholte Daniel Schrey den optimal gestarteten Klaus Horn bereits in Runde 2. und gewann klar vor dem Landauer Porschetuner, Rolf Rummel, „Wolf Silvester“, Theo Herlitschka, Robert F. Römer und Dr. Josef Gerold. Auf seinem 320 PS VW-Superkäfer avancierte Dr. Gerold hier zum Porschejäger. Chikhani rauschte Rummel in der Spitzkehre voll ins Auto. „Wie wenn der überhaupt nicht zu bremsen gedachte“, so Rummel später kopfschüttelnd. Für den Libanesen was das, dass Aus. Rummel war natürlich stocksauer über dieses Manöver.

Rennen 2 entwickelte sich zur sicheren Beute für Klaus Horn. Schrey kam schon in der ersten Runde brennend in der „kleinen Ostkurve“, so nennen die Einheimischen die Spitzkehre, an. In Runde 3 musste der Wagen eingangs neuer Streckenverlauf eilig gelöscht werden. „Hätte noch gefehlt das mir der Apparat da wegen einer Undichtigkeit voll Feuer fängt und abbrennt“, so Daniel Schrey später im Fahrerlager. Audi-Ass Herold (Audi Quattro), diesmal der Porscheschreck, Distler, Herlitschka, Römer und Dr. Gerold folgten auf den Plätzen.

Sickinger überholt Kleeschulte

In der Meisterschaft schob sich Erich Sickinger (H-Manta) mit 2 Klassensiegen an Bernd Kleeschulte (E36-M3) vorbei. Hilfe bekam Sickinger unerwartet von Dr. Gerold und Neueinsteiger Jürgen Meyer. Gerold und Meyer, 2 Vollblutracer reinsten Wassers wollten aufs Treppchen. Wenn möglich ganz nach oben. „Mist, dass ich beim nächsten Rennen in Urlaub bin“, so Dr. Gerold. „Wenn das nicht so weit wäre, würde ich die Rennen in Österreich fahren. Dem Erich Sickinger würde das sicher auch gut gefallen“. Beide, Dr. Gerold und Meyer raubten Bernd Kleeschulte hier wichtige Cuppunkte. Sickingergegner Sven Fisch fiel zweimal aus. Auch dagegen hatte der Mann mit dem Fuchsschwanz natürlich nichts einzuwenden.

Die Schweizer lieben den Kurs

Aber die Fahrer aus der Schweiz wurden an diesem Wochenende leider nicht ganz glücklich.

Walter Zanella fiel im ersten Rennen aus. Rennen 2 begann dann vielver-sprechend. Doch wieder ereilte Zanella das Rennfahrerpech. Caterhamass Joachim Westermann erwischte den Schaffhauser in der Spitzkehre („Kleine Ostkurve“ unter regionalen Fans) auf der Bremse voll. Aus für Westermann und ein Dreher für Zanella. Platz 5 war am Ende der magere Lohn für den Divinol-Cuperfahrenen N-2,5L- M3-Piloten. „Das Treppchen war für mich auf alle Fälle heute drin“, so Zanella kopfschüttelnd. Pierre von Mentlen aus San Navaro sah, obwohl Klassenbester im Training, auf seinem Cup-Clio 2 die Zielflagge nicht. Boris Hrubesch aus St. Gallen lenkte seinen Porsche 964 hinter „Wolf Silvester“, Herlitschka und Römer gekonnt auf Platz 4 in der Klasse und Platz 10 Ges.

Hoch das Bein..

Ein Wettbewerb dieser Kategorie fand in der Spitzkehre - der „kleune’ Oschtkurv“, wie es die Einheimischen so treffend formulieren, statt.

Alle hoben sie da das linke Hinterrad in die Luft. Jens Smollich, Michael Widmann, Jobst Kirchmayer, Papa Noll, Rene von der Ruhren, die Frommholdbrüder und auch Walter Zanella.

Die 72 und die 60 erhielten Bestnoten. Einer der da rumsauste wie wenn sein Auto auf dem Boden kleben würde war Willi Herold mit den „vier angetrieben Ringen“.

Und einer jagte rundenlang seine eigene Vergangenheit. Rüdiger Noll. Er lief auf Jürgen Meyer auf. Das Auto von Meyer fuhr er vor 3 Jahren noch selber im Divinol-Cup. Was mag er da gedacht haben. Ich denke...“Lass den mal ziehen, ich habe meinen Klassensieg ja sicher in der Tasche... Und dabei dürfte der Rüdiger unter dem Helm entsprechend breit gegrinst haben.

Zwei zufriedene Gesichter auch am rückseitigen Ende des Fahrerlagers mit Blickrichtung Baustelle neuer Kursverlauf. Alois Grieser und Josef Reiter, zwei ganz alte „Motorsportspetzerln“ fuhren ihren 320er wie es sich für gute Freunde gehört, beide aufs Treppchen. „Mir wer’n den Honda von dene zwoa Michaels schoo noa packen“ lachten beide. Die nächste Gelegenheit dazu ist in 3 Wochen am A1-Ring.

HTS

Punktestand nach 14 von 20 Rennen

Divinol-Tourenwagen-Cup

1. Erich Sickinger Opel Manta H-2L 71 P

2. Bernd Kleeschulte BMW M3E36 H-3L 69 P

3. Jens Smollich BMW 325i N-2,5L 63 P

3. Manfred Daners BMW M3 N-2,5L 63 P

5. Jan Frommhold Ford Escort Cup N-2L 62 P

6. Michael Widmann Honda R N-2L 61 P

6. Daniel Schrey Porsche 996 GT2 Ü. 3,8L 61 P

6. Lothar Moll Fiat Uno H-1,4L 61 P

6. Mirko Frommhold Ford Escort Cup N-2L 61P

UHS-Divinol-Cup-EM (Finale b. n. Weekend am A1-Ring)

1. Frank Schreiner Cup Porsche H-3,5L 33 P

1. Bernd Kleeschulte BMW M3 E36 H-3L 33 P

2. Erich Sickinger Opel H-2L 31 P

2. Jens Smollich BMW N-2,5L 31 P

2. Michael Widmann Honda N-2L 31 P