26. Oktober, Motodrom Hockenheim

13. deutscher Divinol-Cup 2002

Champion Erich Sickinger übernimmt die Nr.1 für 2003

Der deutsche Divinol-Tourenwagen-Cup zelebrierte bei seinem Saison-abschluss 2002 ein Race-Weekend der ganz besonderen Art. Dabei ging es wie üblich mal wieder um viele „Pötte“ aber  auch um die letzten alles entscheidenden Punkte zum 13. Divinol-Cup. Und natürlich um die damit verbundenen Preisgelder. „Wie formulierte es Streckensprecher Lambert so treffend, „Die kleinen Papierfetzen, auch Checks genannt, fassen sich halt doch gleich ganz anders an, wenn ordentlich was drauf steht“, und lacht dabei übers ganze Gesicht.

Promoter Hoffmann präsentierte in Hockenheim seine neue Start-Nr.1 für 2003. Der amtierende Doppelmeister Jörg Bernhard übergab die Start-nummer 1 an den frischgebackenen Champion, seinen Nachfolger,  Erich Sickinger. Der erfahrene Haudegen stand bereits vor dem Finale als Champion fest. Der Mantapilot aus dem Allgäu, Opels Bester unter den Privatfahrern, galt unter Insidern bereits vor der Saison als ein ganz heißer Favorit im Divinol-Cup. Auch Promoter Hoffmann brachte das bereits im Rahmen eines Portraits von Erich Sickinger vor der Saisonöffnung zum Ausdruck. Und er sollte Recht behalten.

Audi Ass Herold besiegt die Porschearmada

Der Kampf um den Gesamtsieg beim Divinol-Finalweekend brachte in den beiden letzten Läufen einen neuen Mann nach ganz oben. Willi Herold, Kfz-Meister aus Hobach, einer der sein Audi S2 Quattro-Coupé selbst aufbaute, „Ich arbeite eng mit dem Alfons Hohenester zusammen“, avancierte in Hockenheim im Cup vom Porscheschreck eindeutig zum Bezwinger der Zuffenhausener GT’s. Bereits im ersten Rennlauf biss sich Herold im Heck der Porsches von Polemann Daniel Schrey und Klaus Horn fest. Rundenlang wartete man auf die Angriffe von Horn gegen Schrey, oder Herold gegen Horn. Dann ging alles plötzlich ganz schnell. Der Unfall von Schrey und Hassa im Loch nach der Sachskurve warf Schrey weit zurück. „Die Vorderradaufhängung seines Porsche hatte gelitten. „Ich konnte nichts mehr machen. Mein Handling war absolut beim Teufel“, so der schnelle Westfale aus dem Schrey-Clan verärgert. Trauer auch bei Team-Gassen-Ass Hassa. „Mein letztes Rennen wollte ich eigentlich nicht an der Mauer beenden“, so der junge Vater aus Karlsdorf. Die Besitzerin des Hassa-M3  Anette Hermstedt nahm’s gelassen. „Ein Rennunfall. Beide hatten Druck von ihren Verfolger. Da kann das schon mal passieren“. Hassa tritt vom Rennsport zurück. „Na, es muss ja nicht für ewig sein“, schränkte er aber gleich danach schon wieder ein. Anette Hermstedt aber wird dem Divinol-Cup erhalten bleiben. Die couragierte Lady aus Heidelberg schloss 2002 als beste Dame ab. Im Team der Champions Gassen und Daners kann es mit dem Erfolg für sie 2003 eigentlich nur weiter aufwärts gehen.

Im Zuge der Überrundungen gelang es Willi Herold an der Spitze sich kurz vor Schluss noch an Klaus Horn vorbei zu bremsen. So holte der Eschauer vor Horn, Diestler, Duscher, Römer, Torwesten und Noll seinen ersten Divinol Gesamtsieg. Im Verfolgerfeld lieferten sich Ex-Champion René Gassen mit Divinol-EM-Sieger Bernd Kleeschulte und Champion Erich Sickinger harte Duelle. Gassen gewann. Der Ex-Champion aus Bad Münstereifel hat das Siegen in der Tat nicht verlernt. Auch die N-2,5L Fahrer ließen in Hockenheim nichts anbrennen. In der Klasse war über die gesamte Saison mächtig Dampf im Rohr. Jens Smollich gewann beide Rennen. „Nach dem Abflug von Hassa hatte ich etwas Luft“, so der schnelle Sachse. Hinter Smollich fighteten sich die Ex-Champions championslike um jeden Zoll Streckenbreite. Mit rauchendem M3 musste Daners dann doch kurz vor dem Ziel noch aufgeben. Dahinter folgte Klas-senkollege Manfred Volk. Der Mann von der Bergstraße sah das Ziel.

Willi Herolds zweiter Sieg

Das 2. Rennen schien für Polemann Willi Herold und seinen Audi Quattro auf feuchter Bahn die reinste Spazierfahrt zu sein. „Ich dachte ich träume, als es plötzlich derart gut vorwärts ging. Wenn’s läuft dann offensichtlich auch wie von allein“, so Herold im Ziel sichtlich begeistert. Nach Rolf Rummel, Klaus Horn, Daniel Schrey, (alle Porsche) Erich  Sickinger (Opel) sowie Günter Huber und Joachim Duscher wurde Willi Herold  bereits der 3. Audi- und 7. Gesamtsieger im Divinol-Cup 2002. Man sieht also, dass es an der Spitze in der vergangenen Saison richtig heiß her ging. Erich Sickinger, der frischgebackene Champion konnte wegen eines Schadens an der Hinterachse nicht zum 2. Rennen antreten. Das Audiduo Herold-Noll hatte Klaus Horn und Stefan Duscher im Genick. Horn bremste sich noch auf Platz 2 vor. Dahinter im Ziel nur um 0.5sec getrennt und auf feuchter Bahn, wie auf Schienen unterwegs Rüdiger Noll und Stefan Duscher. Daniel Schrey verlor das Rennen durch einen gewagten Reifen-poker. „Slicks erwiesen sich hier heute nicht als Joker“, so der schnelle Maschinenbaues auf dem jordangelben 996 GT2.

Klassensiege holten sich die Frommholdbrüder Jan und Mirko, die Duscherbrüder Joachim und Stefan, Rene Gassen, `Mirko Lubner, Rüdiger Noll und Dirk Torwesten - der auf ‘nem wunderschönen jevergrünen 964 RSR. Die Frommholdbrüder und der Senior avancierten 2002 zu einem besonders erfolgreichen Familienteam im Cup.

Zweimal zugeschlagen haben in Hockenheim beim Finale Lothar Moll, Jens Smollich und Bernd Kleeschulte. 

Lothar Moll gelang es seinen heißen  ferrariroten Uno in der Meisterschaft  noch um Haaresbreite vor Rüdiger Nolls Audi auf den Ehrenplatz im Championat zu setzen. 

Bernd Kleeschulte tröstete sich mit dem EM-Titel. Hat er das Händchen für den Titel 2003? Oder wird Jens Smollich erneut voll durchstarten?

Der Divinol-Cup bleibt spannend.

Auch in der Saison 2003.         HTS
Punktestand nach 20 Rennen

 

Divinol-Tourenwagen-Cup Klassensieger
1. Erich Sickinger Opel Manta H-2L 92 P Kl. 3
2. Lothar Moll Fiat Uno H-1,4L 90 P Kl. 1
3. Rüdiger Noll Audi Quattro DTM 90 P          Kl. 6
4. Jan Frommhold Ford Escort Cup N-2L  88 P          Kl. 2
5. Bernd Kleeschulte  BMW M3-E36         H-3L  86 P Kl. 5
6. Jens Smollich  BMW 325i   N-2,5L   83 P   Kl. 4
7. Mirko Fommhold Ford Escort Cup N-2L 82 P  
8. Frank Schreiner    Porsche 996 Cup  b.3,8L 80 P    Kl. 7
9. Michael Widmann Honda R N-2L 80 P  
10. Manfred Daners BMW M3 N-2,5L 78 P  
11. Daniel Schrey Porsche 996 GT2 ü. 3,8L 77 P Kl. 8

Erinnern Sie sich?

Auszug aus dem Programmheft  1/2002

Einer von uns - Erich Sickinger

   „Sternzeichen Krebs und man darf mich durchaus als einen typischen Vertreter dieser Gattung betrachten“, strahlt der gestandene Allgäuer mit dem Fuchsschwanz an der Sportkappe mit einem Blick zu seiner Gattin herüber. Auch die Gattin strahlt. Manchmal aber kommt Erich aber auch eher nobel mit dem Hut zur Siegerehrung. Und im vergangenen Jahr kam der Argenbühler oft wenn Streckensprecher Lambert aufs Treppchen bat.                    Von Montag bis Freitag ist er mit seinen 160 Mitarbeitern in Deutschland und dem benachbarten Ausland ganz im Zeichen der Damenwelt aktiv. Die von ihm gemanagte und vom Vater gegründete Firma Sito International GmbH stellt neben Schaumstoffteilen seit Langem auch Haushaltsprodukte für die Küchenreinigung her. An 10 Wochenenden im Jahr aber gehört Erich dem Automobilsport. Dort zählt der Allgäuer zu den Spätberufenen. Erst mit 37 Jahren griff er ins kleine Lederlenkrad eines Tourenwagens.

Ein VW-Polo in der Cupversion wurde sein erstes Rennauto. Die erste Strecke auf der er antrat war die Berliner Avus in der klassischen langen Version mit 8 Km Streckenlänge. „Die Strecke hat mir unheimlich imponiert“. 1989 wechselte Erich Sickinger auf einen  Honda Civic. Langstrecke und DTT bildeten über mehrere Jahre sein Revier. Dem Honda Civic folgte ein BMW E36. Mit diesem Auto stieg Erich Sickinger 1997 in den Divinol-Cup ein. „Aus meiner Sicht hat Manager Hoffmann eine Meisterschaft auf die Beine gestellt, die Fahrern sehr unter-schiedlicher Autos echte Titelchancen bietet“. Das nächste Sportgerät war ein 325i. Nach einem Ausritt 99 in Most wurde der Wagen an den Dresdener Jens Smollich verkauft . Vom Aufhören des Kollegen Sickinger war unter Insidern zunächst die Rede. Zum Glück für den Sport aber wurde der schnelle Allgäuer schwach. Über den Winter erfolgt sein Rücktritt vom Rücktritt. Erich Sickinger erwarb den bekannten Ex-Dobersch Manta. „Ein interessantes Gerät“, so der Vollblutracer. In der Gr.H-2L mauserte sich das Auto unter den Händen des Argenbühler Szenekenners schnell zu einem besonders gefürchteten Gerät im Kampf um die Spitze. Mit Ex-STW-Ass Olaf Pleuger ging es zwischen dem Manta und dem Scirocco häufig extrem zur Sache. Im Divinol-Cup und der UHSport-Divinol-EM gehörte Erich Sickinger 2000 lange Zeit zu den Titelaspiranten. Am Ende gingen Erich Sickinger die Gegner aus. Die je nach Klassenstärke entscheidenden Zusatzpunkte fehlten so leider. Im Divinol-Cup bedeutete das am Ende nur Platz 3 hinter Jörg Bernhard und Jürgen Meyer. Sickinger fehlten lächerliche 1,16 Zähler für den Titelgewinn. Aber Erich Sickinger war nicht nur Klassenbester sondern auch Opels bester Mann in der Meisterschaft. Klassenbester und erneut Opels Bester im Divinol-Cup blieb Erich Sickinger auch 2001. Das Ziel für 2002 bleibt für ihn der Titelgewinn im 13. deutschen Divinol-Cup und der zum 2. Mal ausgeschriebenen UHSport-Divinol-EM. Gelingt das, dann würde der Haudegen aus Argenbühl nach Günter Schmidt und Manfred Daners der 3. Divinol-Cupgewinner auf einem Opel sein.             HLS

Kurzinfo:

1. Es gibt einen Divinol-Wintercup. Dazu werden der letzte und erste Divinol-Cup-Lauf 02 und 03 in Hockenheim gewer-tet. Hinzu werden die Resultate des Preises der Stadt Heilbronn vom 02.11.02 addiert. „Ein Ver-suchsballon von unserer Seite als Angebot für die Fahrer“, so Divi-nol-Promoter Gerd Hoffmann in Hockenheim.

Wer dort fahren will bitte beim Veranstalter direkt nennen.