Nachrichten: Bernd Kleeschulte - ein Gewinner will es wieder wissen
Geschrieben am Montag, 12.Februar 2007 um 13:33:56 CET
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  • Titelentscheidung am A1-Ring
  • UHSport-Divinol-EM-Trophy-Gewinner-02 will es wieder wissen

Ex-UHSport-EM-Trophysieger Bernd Kleeschulte lehnt sich gemütlich zurück. Auf dem Schoß hat er seinen Neugeborenen. Bernd lacht breit. „Ja, ja Papas ganzer Stolz“. Und wiegt den Kleinen. Zukünftig muss Bernd Kleeschulte seine Freizeit wohl etwas aufteilen. „Na, ja“, so der Fighter aus Westfalen. Promoter Gerd Hoffmann war ja rücksichtsvoll und hat nicht gleich 10 Weekends für 2007 angesetzt. Kann der BMW-Fan seinen EM-Trophy-Titel erneut holen? „Das wird schwer“, so Kleeschulte nachdenklich. „Fangen wir am besten mal mit dem Ziel Klassensieg an“ und grinst tiefgründig. Wie fing eigentlich alles an bei Bernd?

Audi, BMW und Mercedes lieferten sich in den guten alten DTM-Zeiten mitrei-ßende Fights. „Diese Zeiten begeisterten mich damals wahnsinnig“, so Bernd Klee-schulte. Der Bürener dachte vor 10 Jahren sicher noch nicht daran, auf einem jener Fabrikate selbst einmal zum Titel zu driften. OK, nicht in der DTM, aber doch in einer Meisterschaft die Gentlemandrivern auf Strecken in Deutschland und den Nachbarlän-dern mit derzeit 4 Meisterschaftswertungen die Möglichkeit bietet, die eigenen Grenzen als Privatfahrer richtig auszuloten.

Mitte der 90er Jahre
erlernte Bernd Kleeschulte bei Fahrerlehrgängen alles über die Fahrphysik im Tourenwagen. In Oschersleben und auf der Nordschleife wurde dabei etliche Reifensätze vernichtet. 1998 trat er auf einem BMW M3 E36 beim Börde- Sprint-Cup in Oschersleben an. Jenes Auto das Jahre zuvor unter kundigen Händen von Exrennfahrer Dipl. Ing. Ammerschläger und Dipl. Ing. Werner Frohwein bei BMW in München vom Serienauto zum überaus erfolgreichen Renntourenwagen mutierte, bewegte Bernd Kleeschulte anfangs noch auf der Straße zur Rennstrecke.

1999 erwarb Nachwuchsfahrer Kleeschulte einen E30. Am Saisonende schaute beim Börde-Sprint-Cup schon Gesamtrang 2 heraus. In der Saison 2000 erfolgte der erste Start im Rahmen des Divinol-Tourenwagen-Cups. Auch bei den 24 Stunden am Ring war Bernd Kleeschulte mit von der Party. Die Saison 2001 entwickelte sich eher zum Desaster. Ein neu aufgebauter E36 brachte auf Anhieb nicht was sich Bern Kleeschulte von dem aufwendigen Projekt versprochen hatte. Viele Tests und Umbauarbeiten trugen erst 2002 reichlich Früchte. In der Gruppe H-3L entpuppte sich Kleeschulte auf Anhieb als der Mann den es zu schlagen galt. Sogar Divinol-Klassenkönig Dr. Josef Gerold musste sich bei Kälte und Regen in Zolder von Bernd Kleeschulte geschlagen geben. „Der Bursche hatte keine technischen Probleme. Ich hatte welche. Und er fuhr einen perfekten Strich durchs Wasser.
Als hätte Bernd den Bootsführerschein“, so Dr. Gerold später. Der Doktor, ein VW-Käferzauberer, kämpfte die volle Saison mit diversen Problemchen. „Es war zum Heulen. Meist immer nur kleine Sachen“, so der „DOK“. Bernd Kleeschulte führte als Halbzeitmeister lange im Divinol-Cup die Tabelle an. Erst Cup-Urgestein Erich Sickin-ger bezwang Kleeschulte gegen Ende der Saison im Kampf um den 13. Divinol-Cup-Titel am Ring entscheidend. Was Sickinger jedoch nicht gelang war der Gewinn der UHS-Divinol-Cup-EM-Wertung.

Diesen int. Titel
kassierte Bernd Kleeschulte bei Gluthitze und auf atemberau-bende Weise am A1-Ring. Im Kampf um wirklich jeden Millimeter Asphalt setzte sich Kleeschulte gegen Team-Noll-Hero Jürgen Meyer durch und gewann hauchdünn Klasse und EM-Titel. „Hätte ich da im Zieleinlauf nicht nachgegeben, wären wir beide auf der Tribüne gelandet“, so Meyer später verärgert. Aber Kleeschulte entpuppte sich als echter Sportsmann. Er sprach sofort mit Meyer über die Schlussaktion jenes denk-würdigen Rennens der besonderen Art.

Bernd Kleeschulte und seine „Wulf-Brothers“ als Crew mit dem besonderen Händchen fürs Technische werden 2007 mit guten Chancen im UHSport-Divinol-Tou-renwagen-Cup um Siege und Titel an den Start gehen. Das Kleeblatt aus Fahrer und drei Mechanikern, einem Förster, einem Koch und einem Kaufmann, wird das Trepp-chen ganz sicher bald wieder betreten.
HTS-MMM