Horn siegt wieder im GT2
Probst, Bender, Herold und Chikhani in Schlagdistanz
So um die 650 PS unter der Haube schienen nötig beim Saisonauftakt zum Divinol-Meisterschaftspaket in Hockenheim um ganz vorn dabei sein zu können. Nur so war dort an den Sieg zu denken. "Diese Power zu beherr-schen reizt jeden GT-Piloten", so Klassenaufsteiger Jürgen Bender erfreut darüber diesen schritt getan zu haben. Und der Neckarsulmer bestand die Feuertaufe in Hockenheim perfekt. "Es gab einige technische Dinge die wir noch nicht perfekt aussortieren konnte". Der Winter war bekanntlich lang und die Möglichkeit zu testen so in diesem Jahr eingeschränkt. Bender ging das Tempo der erfahrenen Kollegen in der Klasse jedoch auf Anhieb voll mit. Der Rest sollte bis zum 2. Raceweekend am Ring aussortiert sein können.

Im Kampf ums Treppchen mit Willi Herold (Audi Quattro) verlor Bender in Rennen 2 im hinteren schnellen Teil der Strecke die Fronthaube. Die zer-trümmerte dann seine Frontscheibe. Das war dann auch leider das frühe Aus.
Die Probleme der Piloten aus der großen Hubraumklasse nutzten die GT3-Verfolger perfekt. Milan Bezak aus dem Schweizerischen Emetten schoss sich im 1. Rennlauf erst mal ein. Die Kollegen im Feld waren weitgehend neu. "Ich musste schauen wie sich im Divinol-Cup alles anlässt". Und der Schweizer schaute im 1. Rennen genau hin. Gesamtrang 9 auf seinem Stadtler Motorsport GT3 war aber noch nicht das was er sich in auf dem Grand Prix-Kurs Hockenheim vorgestellt hatte. Das verwirklichte der Eid-genosse im 2. Rennen. Mit Gesamtrang 4 verpasste er das Treppchen nur knapp. In der Klasse der GT3's aber driftete Milan Bezak vor dem Manteypiloten Robert Wallenborn und Divinol-Cuproutinier Frank Schreiner auf Platz 2. Klassensieger wurde Martin Dechent der Vorjahrsdritte im deutschen Divinol-Cup.

Rennen 1

Aber zurück zum ersten Rennlauf. 37 Piloten konnten sich qualifizieren. Den Start entschied Klaus Horn von der Pole für sich. Dahinter fighteten die Piloten Dechent, Bender, Probst, Bezak CH), Herold, und Schreiner ver-bissen um die Plätze. Von hinten pflügten Chikhani (LIB), Charzanowski und Wallenborn durchs Feld. Probst drückte auf Platz 2 nach vorn und nistete sich da ein. Er ging schließlich 7sec hinter Sieger Horn durchs Ziel. Herold fehlten am Ende keine 2 Wagenlängen auf Probst. "Der Willi langte wirklich über die Distanz voll hin", so der Frankfurter. "Ich hatte mächtig Aussetzer.

Ohne die hätte ich um den Sieg fighten können", so Herold nach dem Rennen nachdenklich. Der vom Audipiloten erhoffte Regen blieb fürs Rennen auch aus. Dechent gewann die Klasse 8. Chikhani fuhr von Platz 28 auf den 6.(!) vor. "CC, das war unter den gegebene Umständen wie ein sie", so ein Wettbewerber schulterklopfend in Richtung Chikhani. Dahinter Robert Wallenborn im Leih-GT3 von Manthey.
Martin Zajcek (CZ) gewann in dominierender Weise die H-2L. Er war auch der Schnellste der jungen Fahrer im Kampf um Bellof-Juniorpokalpunkte. Da liegt er im Wettstreit mit Frl. Schmid aus Österreich oder Martin Holden, der lässt sich von Kurt Thiim beraten, aus Dänemark. Weitere Klassensieg holten sich Henning Pape, Frl. Schmidt aus Österreich, Jens Smollich, Bernd Kleeschulte und Tobias Schulze. Daniela Schmid (A) fuhr hier in Hockenheim mit gerade mal 18 Jahren ihr erstes Rundstreckenrennen überhaupt! Beste Gaststarterin, erfolgreichste Lady, Gewinnerin des Bellof-Junior-Pokals, Frl. Schmid - greifen sie ruhig weiter so beherzt an.

Rennen 2

Das holte sich Klaus Horn aus Landau erneut. Gerade hatte ihn ein Lokalpressemann interviewt. Auf die Frage nach Sponsoren überreichte ein Scherzkeks Klaus Horn spontan 5 Cent als Spende. Aber zurück zum rennen. So einfach wie im ersten Lauf ging das am Nachmittag bei mittlerweile sehr angenehmen Temperaturen nicht. Ein Dreher auf verschmierter Piste warf Klaus entscheidend zurück. Danach führte Tommy Probst. Als der im Linksknick nach der Sachskurve abrupt um 360 Grad in die Wiese kreiselte ergriff Willi Herold im Audi seine Chance und ging in Führung. Aber auch dem Audi-Ass war das Glück nicht lange treu. In der Spitzkehre kollidierte er 3 Runden später beim Überrunden mit dem bis da- hin Schnellsten der kleinen Klasse, Lothar Moll. Plattfuß links vorn und das Aus für Herold. Moll fuhr weiter und gewann seine Klasse. Jetzt führte Horn wieder. Und diesen Sieg, den 30. im Divinol-Cup seit 2002 ließ sich der Pfälzer Autohändler von Martin Dechent und Günter Charzanowski nicht mehr streitig machen. In den Klassen holten sich Lothar Moll, Daniela Schmid (A), Martin Zajcek (CZ), Christof Langer, Bernd Kleeschulte und Michael Schulze die Siegerpötte.
Die Winterserie 05/06 gewann Jens Smollich aus Dresden auf BMW 325i.

Martin Dechent, der Karlsruher zog genüsslich an seinem Pfeifchen und marschierte gelassen zu seinem Auto um die "Divinol-Pötte" zu verstauen. Zwei für die Klassensiege und einmal fürs Gesamttreppchen. "Bin zufrieden", lächelte er und fuhr Richtung Heimat davon. Besonders eng ging's zwischen Bernd Kleeschulte und Michael Neuhäuser her. Beide hielten mit ihren BMW's Vater und Sohn Reichel auf Distanz. Kleeschulte hatte am Ende aber nur noch gute 2sec Vorsprung vor seinem starken Rivalen. Verdonnert wurde Kleeschulte in Hockenheim auch. Beim nächsten Klassensieg muss er einen Försterhut auf dem Treppchen aufsetzen. Sein Chefschrauber ist im Hauptberuf Oberförster. "Wenn wir den Hut nicht vergessen geht das klar", so der Bürener Ex EM-Trophysieger. Besinnliche Auszeit nach dem Training

Das Divinol-Weekend wurde übrigens mit einer "blauen Stunde" versilbert. Am Freitag Abend ließ das Team von Opel-Pilot Sören Ferstl durch Manager Ulli Wetzke feine Villinger Rauchwaren im Divinol-VIP-Bereich von interes-sierten Genießern verkosten. Das wird des Erfolges wegen bald mal wiederholt. Dazu wird zukünftig ausgewähltes Getränk gereicht. "Mit Sponso-ring hat das für uns nichts zu tun", so Wetzke.
Seinen allerersten Start in Deutschland konnte der junge Däne Michael Holden auf einem Clio RS mit einem Platz auf dem Treppchen versüßen. "Hockenheim ist eine gigantische Strecke", so der 21 jährige Däne strahlend. "Ein schlechter Satz Bremsbeläge verursachte meinen Ausfall in Rennen 1. Martin Zajcek und Sören Ferstl haben auch mehr Power in ihren Autos". Martin Holdens Freundin und sein Manager strahlte ebenfalls mächtig. Der gang aufs Treppchen erfüllt eben mit Stolz. Sicher kommen die Dänen zukünftig noch öfter.
Einer hatte in Hockenheim am Ort seiner bisher größten Trumpfe beson-deres Pech. Chaouki Chikhani (LIB). Probleme im Training.
Fahrt zum Tuner in der Nacht.
Von hinten bis auf Platz 6 und dann ein Motorschaden.
Chikki, Kopf hoch.

HTS

Eine Lady siegt im Highspeed-Alfa Diesel

Während im vorderen Feld des Saisonauftaktrennens zum deutschen Divinol-Tourenwagen-Cup die Herren Bender, Probst, Horn (alle Porsche) und Herold (Audi) um denn Gesamtsiege fighteten, ging es im Mittelfeld nicht weniger hart im Kampf um Klassensiege her. Dabei gelang es 2 Unterländer Teams ihre Klasse klar zu gewinnen. Christof Langer aus Heilbronn, 2005 bester deutscher Gasstarter im Divinol-Cup, gewann die Klasse der Touren-wagen bis 2,5L Hubraum auf seinem BMW M3 problemlos vor Sebastian Görnitz und dem frischgebackenen Gewinner der Divinol-Winterserie, Jens Smollich (beide Dresden). Eine kleine Sensation lieferte das Team High-speed in Hockenheim ab. Die erst 18jährige Österreicherin Daniela Schmid aus Imst in Tirol gewann in ihren allerersten Renneinsatz die Dieselklasse auf einem vom Heilbronner Team Highspeed vorbereiteten Alfa 1,9 GTD.

HTS