Probst siegte und wurde "Halbzeitmeister"
Ein siebenfaches Pro(b)st auf den erneuten Sieger
Doppelpole für Michael Düchting Das Training in Oschersleben nutzten drei Namen um sich bei wechselnden Wetterbe-dingungen eindrucksvoll als Fighter für die 1 Reihe in Szene zu setzen. Die Rede ist von den Herren Probst, Bender und Düchting. Auf trockener Bahn unterstrich der Rodgauer Teamchef und Fahrer Thomas Probst, dass er nicht nur siegen, sondern auch im Kampf um die Pole immer ein Wörtchen mitreden kann. Aber hier in Oschersleben auf der wenig windgeschützten Magdeburger Börde spielte als "4. Fahrer" zusätzlich noch der Regen eine entscheidende Rolle mit.
Auf nasser Bahn war es dann Donkervoort-Audi-Importeur Michael Düchting der die "Hatz" um die Pole beider Rennen für sich entscheiden konnte. Neben vielen Kleinig-keiten die der tüchtige Düchting und seine Truppe regelmäßig verwirklichen, waren es ein kompletter neuer Unterboden und last but not least ein weiter optimierter Audi-TT-Turbomotor der am Freitag für genügend Schub in Richtung Bestzeit sorgte. Sehr zufrieden war der Neckarsulmer Jürgen Bender. Auf rutschiger Bahn gelang es dem Reifeningenieur seinen nur knapp 400 PS starken GT3 neben Michael Düchting fürs erste Rennen in Reihe 1 zu stellen. Die erste Reihe für Rennen 2 besetzten Düchting und Probst.

Wossos mit Deligianns-BMW auf Klassenpole
Im Training dominierten in den Klassen neben Michael Düchting, Jürgen Bender, Martin Dechent, Pierre v. Mentlen (CH), Dr. Jirik (MC), Adam Lacko (CZ), Antonis Wossos (GR), Jo Kreuer, Bernd Kleeschulte, Peter Nickel, Jens Smollich und Lokalmatador Henning Pape. "Ein ansprechendes internationales Feld hier in Oschersleben", so Strecken-sprecherlegende Klaus Lambert. Fahrer aus 7 Nationen (LIB, CH, GR, CZ, MC, NL, D) davon allein 8 Fahrern aus der Tschechei zeigen die Wertschätzung der Divinol-TW+GT-Serie bei Fahrern und Teams in Europa.
Wie wichtig die Divinol-Cup-DM und EM-Rennen genommen werden mag man auch an der neuerlichen Nennung des Tschechischen Internet-Express-Prima-Teams sehen. der 20jährige Alfa-Pilot Adam Lacko benutzt den Divinol-Cup neuerlich um "in diesem besonders dichten und anspruchsvollen Feld mit seinem Alfa zu testen. Dass der Junge Mann zweimal pole und zwei Siege holte war in Oschersleben ein angenehmer Begleiteffekt für die Profis aus Prag.

Getriebeschaden bremst Düchting Eigentlich rollte der Paderborner Donkipilot Düchting als klarer Favorit an den Start zu Rennen 1. "Den Michael heute morgen hier zu packen dürfte kaum möglich sein", so der bisherige Dauersieger Thomas Probst mit hochgezogenen Augenbrauen. "Aber warten wir's mal ab". Unruhe im Team bei Düchting am Start. Hohe Konzentration. Kein Blick wie sonst üblich von Michael zu Seite. Nur hohe Konzentration? Oder wusste man, dass da technisch was nicht in Ordnung sein könnte. Start! Volles Rohr bei Michael. Aber auch gute Starts der Wettbewerber. v. Mentlen drängte resolut nach vorn. Probst blockt ab und sticht gekonnt in die erst Ecke. Aber auch Klaus & Klaus (Schneider und Horn) nehmen die erste Kurve mit genügend Schwung. "Die Jungs kamen wie's Gewitter" so Bender später grinsend. mit seinem fast 300 PS schwächeren GT3 konnte er auf trockener Bahn natürlich nur Schadensbegrenzung im Auge behalten. Von hinten kamen seine Klassen Kollegen Martin Dechent und Frank Schreiner. "Oschersleben musste ich noch fahren", so Schreiner. Danach fuhr der ehemalige Tischtennisbundesligaspieler mit der Familie "vom Treppchen" direkt in den wohlverdienten Sommerurlaub.

Sieg Nr. 7 für Probst
Ganz vorn ging's zu wie sich das die Fans auf der Börde wünschten. Probst, inzwischen vorn, wechselte mehrfach mit Horn die Führung. Lackaustausch keiner, aber eng war's immer. Ein gequetschter Luftschlauch kostete Klaus Horn etliche Sekunden. Düchting war an Horn dran. Mit erheblichen Schaltschwierigkeiten war an Überholen jedoch nicht zu denken. Dahinter folgten die Herren Schneider, Snel (NL), Drafi Deutscher Entdecker Dr. Nielebock, die GT3 Frontrunner Dechent und Bender sowie der Mann der von ganz hinten (Startplatz 42) kam, Chaouki Chikhani aus Paris. Sein Auto war erst in der Nacht fertig geworden. Dahinter das Knäuel bestehend aus TW-Profi Adam Lacko so wie den Divinol-Cupassen Leicht, Schreiner, Melkus und Kleeschulte. Sepp Melkus und Ex-EM-Trophygewinner Bernd Kleeschulte fighteten hautnah wie wenn es um Profiverträge gehen würde. Die Fans waren begeistert. Der Dresdener Sepp Melkus hat in Oschersleben einen ganz besonders guten Namen. In den Klassen setzten sich Henning Pape, Adam Lacko (CZ), Jens Smollich, Sep Melkus, Antonis Wossos (GR) und Martin Dechent gegen die Verfolger Jiri Bazata (CZ), Roman Sonderbauer, Henrik Schneider, Bernd Kleeschulte, Jo Kreuer und Jürgen Bender durch. Die schnellste Runde (1.31,502) fuhr Michael Düchting. In der Pause zwischen den Rennen dann Hochbetrieb bei Donkervoort in der Box. Beide Donkis auf Böcken. Düchtings Bomber nach dem Sport-Auto-Rekord am Ring nun in Bilstein-Farben Blau und Gelb gehalten, bekam eine "Getriebekur". Finstere Gesichter in der Box. Später aber zeigte es sich, dass die perfekt Reparatur geklappt hatte. Der 7. Sieg in Reihe reichte Thomas Probst um den Preis für den inoffiziellen Titel des Halbzeitmeisters im Divinol-Cup in Empfang nehmen zu können.

"CC" fuhr zu Düchting aufs Treppchen
Zum 2. Rennen, dem 8. Lauf zum deutschen Divinol-Cup und gleichzeitig auch dem 4. Lauf zur Divinol-EM-Trophy trat Pierre von Mentlen nicht mehr an. Ein Unfall im Training hatte ein Frontend in "Passatoptik" gekostet. Das 2. kostbare Teil ging im ersten Rennen bei einer Kollision mit Peter Nickel und Wolfgang Küther zu Bruch. Das war's dann. "Die Zeiten hier in Oschersleben schienen mir wirklich OK", so "PvM". Nun gilt es ab Hockenheim diese Zeiten in Spitzenplätze umzusetzen. Spannend dabei wird?es treten dort in 14 Tagen weitere V8Star's an.
Erwartete man nach dem Getriebeschaden in Rennen 1 nicht unbedingt einen Topstart von Michael Düchting, so enttäuschte der Paderborner die Vorfreude der Gegner. Er schoss mit seinem - manche meinen 500 PS-Bomber - vom Start auf und davon. Thomas Probst später, "Ich war erstaunt über Michaels Performance. Nach dem Rennen stellten wir an unserem Auto unerklärliche Radlastdifferenzen fest. Das passt zu den Untersteuerproblemen die ich im schnellen Linksrechtsknick hatte. Aber man sieht wie eng es in der Meisterschaft zugeht". Recht hat der schnelle Tuner. "Um zu gewinnen muss wirklich alles passen". Unter diesem Aspekt sind die 7 Gesamtsiege von Probst und Position 5 zusammen mit Chaouki Chikhani in der Ewigensiegerliste des Cups ein nicht zu unterschätzender Leistungsbeweis. Ab 5.000,-? ist man in einem Sieger-GT2 wie ihn auch Team Probst anbietet im Divinol-Cup dabei. In den kleinen Klassen geht schon für 1.000? was. Einmieten, nennen, siegen? "Ganz so einfach ist es nicht. Ein bisschen Übung gehört natürlich auch schon dazu", lacht Marco Rugieri aus Bad Harzburg, neben Henning Pape in Oschersleben ein echter Lokalmatador.

Pech für Klaus Horn
Vom Start weg übernahm Michael Düchting die Führung. Thomas Probst folgte ihm wie ein Schatten. Gerechnet wurde nach den technischen Problemen in Rennen 1 auch mit Klaus Horn. Der aber drehte sich. Luftverluste hinten links zerstörten das Handling seines Porsches. Einer kam von ganz hinten. Chaouki Chikhani. 33. am Start und am Ende 3. auf dem Gesamtpodium. "Das ist für mich nach den Problemen mit der Fertigstellung meines Autos hier wie ein Sieg", so der Libanese überglücklich. Recht hat er. Was wäre gewesen wenn im Vorfeld für ihn alles geklappt hätte?.
Hinter Rene Snel (NL) lief das GT3-Duo Bender-Dechent ein. Diesmal klappte nicht alles für den gemütlichen Pfeifenraucher aus Karlsruhe. Volle Punkte hatte er ja bereits in Rennen 1 in der Klasse geerntet. Bis aufs Äußerste behakten sich Klaus & Klaus (Schneider und Horn) über die Distanz. Dahinter wieder die Fighter Lacko (CZ), Wossos (GR), Kleeschulte, Melkus und Schreiner. In den Klassen holten sich in Oschersleben Henning Pape, Wolfgang Wintergerst, Christian Zink, Jens Smollich, Sepp Melkus, Bernd Kleeschulte, Martin Dechent, Jürgen Bender je einen Sieg. Zwei Mal schlugen Adam Lacko (CZ) und Antonis Wossos (GR) zu. Teamchef Ioannis Deligiannis war begeistert über den Erfolg seines Athener Piloten Wossos. "Für uns hat alles gepasst. Ich hoffe wir können in Hockenheim vor den Toren unseres Teamsitzes an diesen Erfolg anbinden". Teameigner Ioannis Deligiannis selbst belegt Platz 2. Weis-Blau die Teamfarben und die Landesfarben der Griechischen Fahrer.
Bester Gastfahrer Divinol-Cup ist weiterhin Christof Langer auf M3 aus Kleebronn-Kirchheim bei Heilbronn. Ein gebrochener Querlenker konnte repariert werden. Und so klappte es im zweiten Rennen noch mit Platz 2 vor Hendrik Schneider in der Klasse 4.
Im Divinol-Cup führen weiterhin Thomas Probst vor Jürgen Bender (beide Porsche) und Henning Pape (VW). In der Divinol-EM-Trophy liegt ebenfalls Thomas Probst (Porsche) vorn. Gefolgt von den punktgleichen Jens Smollich (BMW) und Sepp Melkus (Lotus).
Wie wird sich Pierre v. Mentlen gegen die neu genannten V8Star's in Szene setzen? Und die Lokalmatadore? Mit Walter Pfenning, Günter Pfeiffer, Willy Reichel, Johannes Kreuer, Ioannis Deligiannis, Jürgen Bender, Martin Dechent, Martin Zondler und Klaus Horn sind fast ein Dutzend Piloten am Start die es sicher ganz besonders genießen werden einmal vor der Haustür und einigen lieben guten Freunden zu brillieren. "Noch ist wirklich nichts in trockenen Tüchern", so Promoter Hoffmann. "Alles ist in den Divinol-Meisterschaften 2005 noch absolut offen".
Für reichlich Spannung ist also weiterhin gesorgt. In Hockenheim werden in 2 Wochen auch wieder Punkte für den cargraphic-Divinol-Hockenheim-Pokal vergeben.
Kann cargraphic-Pilot Klaus Horn dort seine Pechsträne-2005 mit Gesamtsieg Nr. 29 oder 30 beenden?

HTS