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Mit einem
hochkarätigen Starterfeld wartete der Divinol-Cup in Hockenheim
auf. Vor allem die angekündigten V8 Star sorgten schon im
Vorfeld für reges Interesse an dem fünften Saisonlauf. Pierre
von Mentlen hatte zum "V8 Star Revival" gerufen, Thomas Mutsch,
Siegfried Ryll, KB Racing und Manfred Forster waren dem Ruf des
Schweizers gefolgt. Für Manfred Forster war das Wochenende aber
bereits beendet, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Mit
Problemen an den Ventilen musste der Schweizer schon vor den
Trainingsläufen aufladen und die Heimfahrt antreten. Mit zwölf
Fahrzeugen war die Klasse 9 wieder einmal bestens besetzt. Neben
den bekannten GT2 Porsche von Probst, Horn und Chikhani standen
unter anderem Robert Wallenborn, Dr. Darius Ahrabian und Willi
Herold am Start. In der selben Klasse kam es auch zum
Aufeinandertreffen der ehemaligen DTM Fahrzeuge, Kilb/Kilb im
Mercedes 190E Evo II und die zwei Schweizer Vincenzo Cencini und
Andreas Beltrami weckten Erinnerungen an alte DTM Zeiten.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte Klaus Horn im ersten
Zeittraining die beste Trainingszeit vor Thomas Probst und
Michael Düchting mit 1.45,460 einfahren. Thomas Mutsch stand als
bester V8Star auf dem viertem Startplatz. Hinter Mutsch belegten
Robert Wallenborn, Chaouki Chikhani, Dr. Darius Ahrabian und
Willi Herold die weiteren Plätze. Jürgen Bender platzierte sich
als erster der Klasse 8 auf Position neun, während Johannes
Kreuer in der Klasse 7 die beste Zeit erzielen konnte. Im Duell
der ex-DTM Fahrzeuge behielt Jochen Kilb im Mercedes 190E Evo II
die Oberhand gegenüber den beiden BMW M3 der Schweizer. Die
weiteren Klassenbestzeiten gingen an Bernd Kleeschulte (Klasse
6), Manfred Oesting (Klasse 5), Miroslav Formann (Klasse 4) und
Wolfgang Wintergerst (Klasse 1).
Im zweiten Zeittraining drehte Thomas Probst den Spieß um und
holte sich mit einer Zeit 1.44,517 die Pole vor Pierre von
Mentlen und Klaus Horn. Pierre von Mentlen konnte im ersten
Zeittraining wegen eines Brandes nur eine gezeitete Runde
drehen, platzierte sich aber immerhin noch auf dem 22.
Gesamtrang. Eine starke Leistung bot auch Robert Wallenborn, der
mit dem schwarzen, von Manthey Racing aufgebauten Porsche immer
besser zurecht kommt und sich den vierten Startplatz sichern
konnte. Die Reihe dahinter teilten sich Chaouki Chikhani und
Ferrari Pilot Dr. Darius Ahrabian. Wie schon im ersten
Trainingslauf waren Jürgen Bender, Johannes Kreuer, Manfred
Oesting, Formann's Teamkollege Michal Matesovsky und Wolfgang
Wintergerst in ihren Klassen am schnellsten unterwegs.
Rennen 1
Klaus Horn setzte gleich in der ersten Runde ein Ausrufezeichen
und kehrte mit 0,7 Sekunden Vorsprung auf Thomas Probst ins
Motodrom zurück. Auf der dritten Gesamtposition lag Chaouki
Chikhani, der Michael Düchting, Robert Wallenborn und Thomas
Mutsch hinter sich lassen konnte. Mutsch konnte mit dem hohen
Anfangstempo der drei Turbo Porsche nicht mithalten und so
klaffte bereits ein Lücke von ca. 1,5 Sekunden zwischen dem V8
Star und dem Porsche von Chaouki Chikhani. Hinter Mutsch kamen
dann Robert Wallenborn, Michael Düchting, Willi Herold und Doc
Henry Nielebock aus der Startrunde zurück. Jürgen Bender führte
als Gesamtneunter die Klasse 8 vor Martin Dechent, der auf 12
lag, an. Die drei Turbo Porsche enteilten dem restlichen Feld,
wobei Klaus Horn seinen Vorsprung gegenüber Probst und Chikhani
halten konnte. Pierre von Mentlen, von der 22. Startposition aus
gestartet, machte weiter Boden gut und verbesserte sich an
Jürgen Bender vorbei auf Position sieben. Eine Runde später
musste auch Doc Henry Nielebock dran glauben, der dem vehementen
Vorwärtsdrang des Schweizer nichts entgegenzusetzen hatte.
Jürgen Bender verlor noch eine weitere Position, dieses Mal an
Dr. Darius Ahrabian im Ferrari und fand sich nun auf dem elften
Platz wieder. Der Vorsprung auf Klassenkonkurrent und
Teamkollege Dechent war auf 1,1 Sekunden geschrumpft. In der
vierten Runde war Chikhani ganz dicht an Thomas Probst dran und
setzte Anfangs der Sachskurve bereits zum Angriff an. Mit gerade
einmal 0,2 Sekunden Abstand schossen die beiden Porsche GT2 um
den Hockenheimer GP Kurs. Thomas Mutsch musste in der selben
Runde den von MIS eingesetzten V8Star mit Antriebswellenschaden
abstellen. Somit erbte Robert Wallenborn im Porsche 996 GT2 die
vierte Gesamtposition. Doch Michael Düchting saß dem schwarzen
Porsche dicht im Nacken und auch Pierre von Mentlen lauerte
dahinter auf seine Chance. Johannes Kreuer führte als
dreizehnter in der Klasse 7 vor Ioannis Deligiannis und
Markenkollege Günter Haija. Zuvor hatte Kreuer jedoch den
dritten V8Star, im Rennen von Ralf Goral gefahren, vorbeilassen
müssen. Deligannis konnte sich auch um eine Position verbessern
und den Cup Porsche von Frank Schreiner überholen. Die Klasse 4
führte Miroslav Formann im Alfa Romeo 156 mit 5 Sekunden auf
Jaromir Jirik an. Vorjahresmeister Mirko Lubner lag im neuen
Astra OPC als 21. im Gesamtklassement an dritter Stelle in
seiner Klasse. Vor ihm lag jedoch noch der Porsche 993 RS von
Divinol-Cup Neuling Peter Schepperheyen, der den schnellen Opel
Fahrer im Kampf um Klassenpunkte jedoch aufhielt. In der fünften
Runde war Chikhani an Probst vorbeigegangen und lag damit nur
noch 0,1 Sekunden hinter dem Führenden Klaus Horn. Als Klaus
Horn wegen Bremsproblemen Gas rausnehmen musste, nutzte Chikhani
seine Chance und ging in Führung. Thomas Probst konnte Klaus
Horn ebenfalls passieren. "Auf den Geraden war es schwer mit
Chikhani mitzuhalten, da er erheblich mehr Leistung hat", so die
einhellige Meinung von Probst und Horn nach dem Rennen. Für den
bis dato Viertplatzierten Michael Düchting endete das Rennen in
der sechsten Runde im Reifenstapel der Sachskurve. Ohne Bremse
konnte der Nordschleifen- Rundenrekordhalter nichts mehr machen
und schlug heftig in die Reifenstapel ein. Durch den Unfall von
Düchting lag Robert Wallenborn wieder auf Position vier, die er
kurz zuvor an Düchting verloren hatte. Von hinten aber ertönte
bereits der bullige V8 Sound von Pierre von Mentlen's Passat
Silhoutte, der sich auf den fünften Platz nach vorne gekämpft
hatte. Eine Runde später musste Wallenborn den Schweizer ziehen
lassen. In der zehnten Runde fehlte Chikhani plötzlich, der nach
einem Dreher im Motordrom schon Zeit verloren hatte und
schließlich mit kaputter Achswelle ausgeschieden war. Willi
Herold rutschte an der selben Stelle wie zuvor schon Düchting in
den Reifenstapel und musste mit havarierter Front aufgeben. Der
Sieg ging nach zwölf Runden an Thomas Probst, der sich die
Renngeschehnisse zuerst aus der zweiten Reihen angeschaut hatte.
Acht Sekunden dahinter sah Klaus Horn die schwarz-weiß karierte
Flagge. Pierre von Mentlen überquerte als dritter die Ziellinie
und gewann damit die V8 Star Klasse vor Ralf Goral und Thomas
Mutsch. Der Abstand im Ziel zu Robert Wallenborn betrug jedoch
gerade einmal 0,4 Sekunden. Mit Dr. Darius Ahrabian und Doc
Henry Nielebock folgten weitere Klasse 9 Starter auf den
folgenden Plätzen. Jürgen Bender entschied die Klasse 8 mit 0,3
Sekunden Vorsprung auf Martin Dechent für sich. Johannes Kreuer,
Bernd Kleeschulte, Manfred Oesting, Miroslav Formann und
Wolfgang Wintergerst (unter Vorbehalt) konnten sich jeweils über
einen Klassensieg freuen.
Rennen 2
Das zweite Rennen des Tages begann für Thomas Probst genau so
wie das erste geendet hatte. Die Startrunde absolvierte der
Porsche Pilot in einer Zeit von 1.48,656, was sich in einem
Vorsprung von über drei Sekunden auf Pierre von Mentlen
niederschlug. Dritter war Klaus Horn vor Robert Wallenborn, der
durch die Ausfälle von Düchting und Chikhani im ersten Rennen,
den fünften Platz inne hatte. Probst's Vorsprung war in der
zweiten Runde auf knapp unter fünf Sekunden angewachsen, wobei
jetzt Klaus Horn an zweiter Position vor von Mentlen fuhr.
Verbessern konnte sich auch Thomas Mutsch, nachdem er den
Porsche von Wallenborn kassiert hatte. Doc Henry Nielebock lag
mit etwa vier Sekunden Abstand nach vorne wie auch nach hinten
auf dem sechsten Gesamtrang. Die Klasse führte dieses Mal Martin
Dechent vor Jürgen Bender an. Action bot auch der "Kampf der
Generationen". Hier konnte Vincenzo Cencini im DTM M3 den
jüngeren WTCC Alfa Romeo 156 von Matesovsky hinter sich lassen.
Matesovsky, der zusammen mit Forman den schon in Oschersleben
erfolgreichen Alfa pilotierte, hatte in der Klassenwertung schon
vier Sekunden Vorsprung auf Jaromir Jirik. Die dritte Runde
zeigte im vorderen Feld wenig Positionswechsel, nur Ralf Goral
preschte mit seinem V8 Star weiter nach vorne und lag ganz dicht
hinter Matesovsky auf Platz dreizehn. Mirko Lubner, dritter in
der Klasse 4, konnte zu Jaromir Jirk weiter aufschließen. In der
vierten Runde verlor von Mentlen zwei Plätze an Mutsch und
Wallenborn. Ralf Goral konnte weitere Position gut machen und
machte sich nun an die Verfolgung von Deligiannis im BMW M3. An
der Spitze kontrollierte Thomas Probst das Rennen souverän, so
dass er sogar Gas rausnehmen konnte. Wallenborn lieferte sich
von nun an einen sehenswerten Zweikampf mit Thomas Mutsch, der
sich nach einem Überholmanöver von Wallenborn auf dem vierten
Platz wiederfand. Spannung war in der Klasse 8 angesagt. Bender
klebte Dechent zwar am Heckflügel, doch hatte Dechent weiter die
Nase vorne. Die ersten beiden Positionen waren zwar klar
verteilt, doch Robert Wallenborn, Thomas Mutsch und Pierre von
Mentlen waren sich noch immer uneins wer am Ende das Podest als
Dritter erklimmen sollte. Von Mentlen überholte in der siebten
Runde zwar V8 Star Kollege Mutsch, fiel dann aber mit
technischen Problemen eine Runde später aus. Da auch Robert
Wallenborn Probleme hatte, war Thomas Mutsch der lachende
Dritter, im wahrsten Sinne des Wortes. Ralf Goral, in der
Zwischenzeit auch an Delgiannis und Kreuer vorbei, war durch
von Mentlen's Ausfall wieder zweitbester V8 Star. Als nach zwölf
Runden die schwarz-weiß karierte Flagge geschwenkt wurde, betrug
Probt's Vorsprung auf Klaus Horn fast 12 Sekunde, vier weitere
dahinter kam Thomas Mutsch als Dritter ins Ziel. Pech hatte Doc
Henry Nielebock, der bis eine Runde vor Schluss auf
Gesamtposition vier lag, aber am Ende nur als achter gewertet
wurde. So wurde Martin Dechent vor seinem Klassenkonkurrenten
vierter. Robert Wallenborn, Ralf Goral, Johannes Kreuer (Sieger
Klasse 7) und Ioannis Deligiannis komplettierten die Top 10.
Sieger der Klasse 6 wurde Bernd Kleeschulte vor Gaststarter
Michael Neuhäusel. Matesovsky tat es seinem Teamkollegen gleich
und gewann die Klasse 4 vor Jirik und Nickel. Nach der
Durchfahrtsstrafe für Manfred Oesting holte sich Jens Smollich
den Klassensieg und auch wichtige Punkte für die Meisterschaft.
Hier führt weiterhin Thomas Probst vor Jürgen Bender und Jens
Smollich.
Bericht & Fotos:
Patrick Holzer |
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