Rennbericht 1. Divinol-Cup-Weekend 2004

Rennen 1

24. April 2004, Grand Prix-Kurs Hockenheim
Saisöneröffnung nach Maß in Hockenheim

Die 15. Saison des deutschen Divinol-Tourenwagen-Cups begann in Hockenheim mit einem Rennwochenende wie es besser hätte nicht beginnen können. Über 50 Teams mit 66 Fahrerinnen und Fahrern aus 6 Nationen fanden den Weg in die Süddeutsche Rennmetropole. „Wohl auch ein Beweis dafür, das unser Konzept richtig ist“, so Promoter Hoffmann mit berechtigtem Stolz.
In der Saison 2004 wird im Rahmen des Divinol-Cups nicht nur um Punkte zu einer Meister-schaftswertung gerungen. Hier in Hockenheim gab es zum Saisonauftakt auch Punkte zum cargraphic-Hockenheim-Cup. Entschieden wurde zusätzlich der saisonübergreifende Winter-Cup im Rahmen des Meisterschaft. Mit einem Auftaktsieg konnte sich der Landauer Auto-mobilkaufmann Klaus Horn diesen ersten Titel in der noch jungen deutschen Meisterschafts-saison 2004 mit in die heimische Pfalz nehmen.
Bereits am Vortag im Training gelang es Klaus Horn seinen Team-cargraphic-Porsche 993-GT2 auf die „Pole“ zu steuern. „Ganz so einfach wie das aussah war es aber nicht“, so der ewig strahlende Landauer. „Meine Konkurrenten schlafen schließlich auch nicht“.

Das neue Gesicht

Die Saison 2004 hat im Kampf um den Gesamtsieg ein völlig neues Gesicht bekommen. Neben dem König der Meisterschaft, Rolf Rummel aus Heiligenhaus, sind der libanesische Draufgänger Chaouki Chikhani, Michael Düchting und neuerlich der junge Schweizer Pierre von Mentlen mit von der Party. Horn, Rummel und Chikhani vertrauen weiterhin auf Porsche-power sowie das bewährte Modell 993-GT2 der Stuttgarter Rennwagenschmiede. Michael Düchting dagegen setzt auf Audipower und den ultraleichten niederländischen Donkervoort. Pierre Von Mentlen bringt weiterhin den V8Star an den Start. Der „V(W)8Star“ mit Volkswagen-Passatgesicht scheint ein sehr aussichtsreiches Projekt im Divinol-Cup zu werden. Davon sind auch 2 Leute überzeugt die dem Schweizer von Mentlen beratend zur Seite stehen. DTM-Champion Kurt Thiim (DK) und Harald „Nippel“ Gross. Beide bekanntlich sehr „V8Star-erfahren“.

Chikhani schießt in Führung

Den Start zum Auftaktrennen entschied Chaouki Chikhani klar für sich. Nach der ersten Runde kam Chaouki mit Horn im Nacken und dem Duo Rummel/Düchting dahinter ins Motodrom zurück. Danach bereits sensationell unterwegs der Schweizer von Mentlen. Er war an diesem Wochenende ganz besonders euphorisch. Mit seiner Gattin, dem 7 Monate alten Sohn und einem motivierten Teamkollegen aus Griechenland (Antonis Wossos) sowie überaus begeisterten Teammitgliedern vollbrachte man nach nur einem Vortest in Dijon hier wahre Wunder.
In der 2. Runde gelang es Klaus Horn vor der Reise hinaus in den Wald zur neun Spitzkehre an Chikhani vorbeizugehen. „Ich konnte meinen Wagen in den Kurven nicht optimal bewegen“, so Chikhani nach dem Rennen, „wir bauen das Fahrwerk zum 2. Rennen komplett um.
Aber der schnellste Pilot aus dem Libanon war in Summe doch zufrieden. „Ich habe den Wagen in Schlagdistanz zum Sieger als 3. ins Ziel gebracht“. Rolf Rummel gelang es Chikhani ebenfalls noch zu überholen. Am Ende standen 3 Männer auf dem Podium die zusammen bereits 84(!)Gesamtsiege in 7 Divinol-Cup-Jahren eingefahren haben.

21. Gesamtsieg für Klaus Horn

Klaus Horn sicherte sich mit seinem Sieg nicht nur den Winter-Cup 2003/04 sondern auch mit Dieter Heubacher den 2. Platz in der Ewigenliste der Gesamtsieger. Beide standen bisher 21 mal ganz oben auf dem Treppchen. Klaus Horn brauchte, und das freut seine Sponsoren Michael und Thomas Schnarr ganz besonders, nur 22 Monate für diese tolle Erfolgsserie im Divinol-Cup.
Aber auch hinter den Spitzenreitern ging es hart zur Sache. Pech hatte „Blicki“. Peter Blickensdörfer, in Urgestein dieser Meisterschaft, rollte mit Kupplungsschaden bereits nach der ersten Runde an die Box. Auch die Kollegen von Mentlen (Antriebswelle), Zondler (Temperatur), Pape und Wossos (Sicherheistscheck) mußten frühzeitig an die Box.

Klassenkampf der Extraklasse

Auf Platz 4 lief Michael Düchting ein. „Mehr ging unter den gegebenen Umständen heute nicht“. Sehr überzeugend auch die Leistung von dem Schweizer Andrea Beltrami als Gesamtfünfter und Klassensieger der Klasse 5. auf seinem Ex-DTM-BMW. Die Klasse 5 wurde diesmal nicht zur sicheren Beute für Ex-Divinol-EM-Sieger Bernd Kleeschulte. In der Klasse 7 konnte sich Theo Herlitschka durchsetzen. Er verwies in der Klasse die Kollegen Schreiner, Schneider und Dutt auf die Plätze. König der Gruppe 6 in Hockenheim wurde Johannes Kreuer. „Es wurde Zeit der die rennlose Jahreszeit ein Ende hatte“, so der Frankfurter Banker. In den Klassen 3 und 4 hatten die Sachsen das Sagen. Mirko Lubner und Jens Smollich siegten vor ihren Klassenkollegen Helmut Schilles bzw. Jens Hildenbrand. Und Hildenbrand war es der mit nur 0,8sec Rückstand auf Smollich für den geringsten Abstand im Ziel sorgte. Bald ein „Kampf der Sachsen im Divinol-Cup“? Die Kleinem Klassen wurden zur sicheren Beute für 2 erfahrene Füchse im Divinol-Cup. Lothar Moll holte seinen 31 Sieg in der H-1,4L auf seinem Uno und Spediteur Jochen Thissen gewann die H-2L auf dem bekannt schnellen Igel-Astra.

Rennen 2

Herrliches Frühlingswetter auch beim Start zum 2. Rennen das Divinol-Cup-Weekends von Hockenheim. Bis zum Schluß hatte man im cargraphic-Team fieberhaft gearbeitet. Und so konnte auch der hier erstmals neu eingesetzte Audi-TT von Martin Zondler wieder an den Start gehen. Und, nehmen wir das Ergebnis vorweg, es sollte sich lohnen für den Autmobilkaufmann aus Graben-Neudorf. Nach 11 Runden wurde er bei seinem ersten Auftritt im Divinol-Cup als Gesamtsiebenter und Klassensieger abgewinkt.
Vorn schoß Klaus Horn knapp vor Rolf Rummel in Führung. Würde der Landauer hier seinem 22. Gesamtsieg ? Ein Fahrwerkproblem zwang Rummel bereits am Ende der 1. Runde an die Box. Aus für den König. Vorn zog Klaus Horn davon. Dahinter hatte sich Chikhani auf Platz 2 nach vorn geschoben. Düchting, v. Mentlen, Herlitschka und Dutt folgten. Frank Schreiner, in diesem D-Zug von Start weg gut dabei, rollte in Runde 2 an die Box. Schaltprobleme plagten den Saarländer bereits über das ganze Wochenende. In der Klasse 6 hatte Johannes Kreuer das Heft erneut fest in der Hand. Er gewann am Ende vor den „Donkikollegen“ Werner Borgmeier und Günter Haija. Borgmeier und Haija fighteten verwegen über die volle Distanz. Nach 6 Runden fiel der Führende in der H-1,4L zurück. Lothar Moll blieb so nur der Trost zumindest den ersten Lauf gewonnen zu haben. Den Klassensieg holte sich das Divinol-Cup-Urgestein Günter Pfeifer vor dem Ladapiloten Tobias Müller. In der Gleichen Runde wie Moll verließ auch Chaouki Chikhani das Glück. Er wurde nach hinten durchgereicht. Die Technik spielte nicht mehr mit. Die Klasse N-2L holte sich Fordpilot Jan Frommhold vor Franz Josef Fischer. Claus Henrik Schneider pilotierte seinen Cup-Puma beim ersten Meisterschaftseinsatz auf Platz 4. Papa Klaus holte in der Klasse 7 hinter Herlitschka und Dutt noch einen Platz auf dem Treppchen. In der Klasse 4 und 5 ließen sich Mirko Lubner und Wolfgang Küther, einst Rennwagenchampion in der DDR, die Siege nicht nehmen. Zwei sehr starke Sachsen.

Tabellenführer

Und ganz vorn stellte sich in den letzten 3 Runden ein völlig neues Bild ein. Klaus Horn gewann am Ende auf seinem Porsche vor dem Audi-TT-befeuerten Donkervoort von Michael Düchting und dem Pierre von Mentlen. Der Schweizer genoß das Wochenende auf seinem neu erworbenen „V(W)8Star“ mit VW-Passatgesicht. „Ich habe mir das gewünscht, aber natürlich nach dem unglücklichen Ausfall im 1. Rennen nicht so recht daran geglaubt“, so von Mentlen bei der Siegerehrung strahlend.

Nach dem ersten Divinol-Cup-Weekend 2004 führen mit Bernd Kleeschulte ein Ex-Divinol-Cup-EM-Gewinner und mit Martin Zondler ein Neueinsteiger die Tabelle an. Beide Fahrer haben nach dem ersten Raceweekend je 7, 57 Zähler auf dem Konto. <
Ein BMW-Pilot und ein Audifahrer. Zwei Fabrikate aus Bayern. Werden die beiden Piloten Ihren Vorsprung halten?

In 3 Wochen geht es weiter. Dann auf der klassischen Naturrundstrecke im belgischen Zolder.

HTS